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Autor Thema: Buch: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" von Michael Winterhoff  (Gelesen 53238 mal)

Dopaminchen

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Und haben wir nicht vor allem die Pflicht, auf die Gesundheit unserer Kinder zu achten? Da ist eben das Motiv dann doch unwichtiger als die Gesundheit und da müssen Kinder eben auch mal durch. Man erklärt ihnen ja auch, warum sie die Schuhe nicht bekommen.

Ich wäre froh gewesen, wenn ich als Kind vernünftige Schuhe bekommen hätte, und sich meine Mutter um meine Gesundheit gekümmert hätte.
Dem war nicht so.
Ergebnis: Senk, Spreiz, Plattfüße, Hallux valgus, und später eine Skoliose und Morbus Scheuermann.
Ergebnis: Orthopädisches Wrack mit 30, total verschlissene WS, Trotz permanter Bewegung und Sport

Dopi

Offline kathi

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@Ruby Du verwirrst mich mit deinem Avatar :crazy: Bütte, bütte wechseln, sonst denk ich immer Samtpfötchen schreibt  :eusa: :rotwerd:

Ich bin ja noch nicht weit gekommen mit meinem Buch (hab Teil2), aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, der Mann manchmal doch recht hat.
Viele Eltern behandeln die Kinder als Partnerersatz und lassen die Kinder nicht Kind sein.
« Letzte Änderung: 24.08.2009, 19:18 by kathi »



Svelani

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Hier wird nur gefordert. Das Kind darf gar nicht mehr Kind sein.

Das habe ich aber komplett anders verstanden. Es SOLL eben gerade Kind sein. Eben z.B. keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen, aber eben auch nicht alles Diskutieren, sondern einige Dinge eben als gegeben hinnehmen. Und gleichwertig sind Kinder natürlich trotzdem. Ich meine mein Chef sagt mir auch was ich zu tun habe, da kann ich auch nicht immer diskutieren und muss mal akzeptieren. Deshalb bin ich aber nicht weniger wert...


Aber dann kann ich mir nicht erklären, dass Winterhoff es als problematisch oder defizitär ansieht, wenn Kinder nicht so funktionieren, wie die Gesellschaft es erwartet. Und die Gesellschaft erwartet laut ihm Kinder, die keine Probleme machen, sich anpassen, alles können, was man eben können "muss". Alle Kinder, die aus diesem Schema fallen, sind psychisch gestört.

Offline Ruby

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Kann es sein, dass du gerade weil du Kids hast, die nicht so leicht sauber werden, da auf dem falschen Fuss erwischt worden bist :auge:
(Übrigens seh ich dennoch kein Problem, dass sie länger brauchen um sauber zu werden und führe dies nicht auf Erziehung zurück - meistens.)

Ich sehe schon, dass Kinder immer öfter damit kämpfen auch Lehrer als Autoritätsperson stehen zu lassen. Später ist es der Chef. Und der Chef hat nunmal das sagen und man muss sich in vielen Dingen fügen. Ob das nun Gerechtfertigt ist oder nicht. Und irgendwann muss man dies nun mal lernen. Und auch meine Familie funktioniert nur mit Regeln.

Wobei ich vorhin Ben vielleicht hätte nachgeben sollen, als er Cola trinken wollte. Vielleicht hätte er dann gelernt, dass man mit Cola nicht schlafen kann :flöt:

Keiner will Duckmäuser haben, aber man muss auch manchmal Anweisungen folgen können. Ok, muss man nicht, aber meist hat man dann auch keinen Job.

Das ist keine Erfindung der Neuzeit, das war schon immer so.
« Letzte Änderung: 24.08.2009, 19:47 by Rubenslady »

Offline sancho

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OT: Ruby dein Ticker macht mir Angst :nein:
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Fröschli 06/09, Krümelchen 03/2013 und Klopfer Herbst 2016

Svelani

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Kann es sein, dass du gerade weil du Kids hast, die nicht so leicht sauber werden, da auf dem falschen Fuss erwischt worden bist :auge:

Mag sein.
Aber genau WEIL ich weiß, dass man daran nichts rumerziehen kann, finde ich es ja so abwegig, was Winterhoff beschreibt.
Hab ich etwa psychisch gestörte Kinder, weil sie nicht mit 3 sauber sind, weil sie Einzelgänger sind oder weil sie mit 6 Jahren noch keine Schnürsenkel binden konnten?

Ich erziehe meine Kinder partnerschaftlich, stehe dazu und kann mit Stolz auf das "Ergebnis" schauen!
Nils ist in seiner Klasse der einzige, der noch nicht an der Tafel stand. Seine Klassenlehrerin ist begeistert von ihm, weil er gut mitmacht, eine gute Auffassungsgabe hat und konzentriert arbeitet!
Lars ist ein total sozial eingestelltes Kind, spielt mit anderen und würde niemals irgendjemanden hauen oder sonstwie verletzen!
Bei Sven wage ich noch keine Prognose.  :achja:

Nun stell ich mir die Frage, wie Winterhoff auf die Idee kommt, all diese auffälligen Kinder seien einfach nur partnerschaftlich erzogen worden?

Ich weiß nicht, ob wir evtl. aneinander vorbei reden. Für mich ist auch wichtig, dass es Grenzen gibt. Meine Kinder dürfen und kriegen nicht alles, wozu sie gerade Lust haben. Lars wollte heute auch Cola haben.  :breitgrins:
Aber sie werden mit einbezogen ins Familienleben, weil wir ohne sie gar keine Familie wären. Wir besprechen sehr viel mit ihnen (naja, vorerst hauptsächlich mit Nils, aber später auch mit den beiden Kleinen). Wieso sollte ein Kind nicht mitentscheiden, in welches Haus wir ziehen, welches Auto wir kaufen oder wohin wir in Urlaub fahren?
Wir fahren übrigens an´s Meer, weil Nils das Meer sehen wollte.  :breitgrins:

Ich zweifle auch nicht daran, dass es diese tyrannisierenden, respektlosen Kinder gibt! Aber ich sehe einfach andere Ursachen dafür.  ;)

Offline Ruby

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Ich befürchte auch, dass du das falsch interpretiert hast. (Zumindest für das, wie ich es verstanden habe).

Ich bin doch kein Diktator der seinen Kindern das Leben aufdiktiert. Aber ich bin die Mutter, die Grenzen setzt und schlussendlich das letzte Bestimmungsrecht hat.

Wenn ich sage, die Schuhe kaufen wir nicht, weil sie zu klein sind, dann hat das einen Grund. Eben weil sie zu klein sind und dann werden sie auch nicht gekauft.

Probleme müssen nicht alle vor Kindern ausdiskutiert werden und auch davor kann man sie schützen. Dass man sie viel zu schnell in eine Erwachsenenrolle presst und eben einen Partner aus ihnen macht.

Wenn Lars nun sagen würde, er will das neue Auto nicht. Hättest du es dann nicht gekauft?

Svelani

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Wenn Lars nun sagen würde, er will das neue Auto nicht. Hättest du es dann nicht gekauft?

Doch, natürlich.
Ich sagte ja, dass die Entscheidung immer bei meinem Mann und mir liegt, weil wir im Endeffekt verantwortlich sind.
Das hindert mich aber nicht dran, vorher mit den Kindern drüber zu sprechen.  ;)

Ich zweifle auch nicht daran, dass es diese tyrannisierenden, respektlosen Kinder gibt! Aber ich sehe einfach andere Ursachen dafür.  ;)

DAS hier ist der Grund, warum ich das Buch nicht "mag".  ;)

Offline Ruby

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  • Michi(1997) Lady(1998) Ben(2007)
Für mein Empfinden hast du aber keine partnerschaftliche Erziehung. Oder hab ich das Buch so völlig falsch in Erinnerung :glubsch:


Ob ihr es glaubt oder nicht, auch ich rede mit meinen Kindern :breitgrins:

Offline sancho

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Carmi leihst du mir das Buch?
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Svelani

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Ich schenk´s dir.  :teifi:

Offline fidgety

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Also ich würde auch sagen, dass Du Deine Kinder zumindest nicht so partnerschaftlich erziehst, wie Winterhoff es schreibt. Denn sonst würdest Du keine Grenzen setzen und ALLES mit den Kindern ausdiskutieren. Klar soll man mit seinen Kindern reden und eine Familie sein. Und Du schreibst ja selbst, dass Ihr hauptsächlich mit Nils sprecht/diskutiert, eben weil es mit ihm schon "Sinn macht" und er es versteht. Aber entschuldigung, wenn ich manchmal im Laden sehe, wie Mütter mit ihren 2jährigen Kindern diskutieren, warum sie dies oder das nicht kaufen und das Minutenlang, also da kann ich echt nur den Kopf schütteln. Das Gleich mit der Cola, man sagt nein, dafür bist Du noch zu klein, Du kannst dann nicht schlafen und fertig, da muss ich doch nicht noch 30 Minuten diskutieren. Und übrigens Ruby, ich bin fest davon überzeugt, dass Ben es nicht gelernt hätte, wenn Du ihm die Cola gegeben hättest, denn ihm wäre es - im Gegensatz zu Dir - wahrscheinlich egal gewesen, ob er hätte schlafen können oder nicht  ;) Außerdem ist er wohl noch zu Klein um das Eine (Cola) mit dem Anderen (nicht schlafen können) in Verbindung zu bringen.

Offline Ruby

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  • Michi(1997) Lady(1998) Ben(2007)
Und übrigens Ruby, ich bin fest davon überzeugt, dass Ben es nicht gelernt hätte, wenn Du ihm die Cola gegeben hättest, denn ihm wäre es - im Gegensatz zu Dir - wahrscheinlich egal gewesen, ob er hätte schlafen können oder nicht  ;) Außerdem ist er wohl noch zu Klein um das Eine (Cola) mit dem Anderen (nicht schlafen können) in Verbindung zu bringen.

Sehe ich auch so ;) Genauso wie bei den Schuhen, wo es den Kids sowas von schnurzegal ist, ob die drücken oder nicht - Hauptsache das gewünschte Motiv ist drauf.

Offline grün

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Aber mal ganz ehrlich:

Eigentlich ist das doch gesunder Menschenverstand, dass ich dem Kind weder Cola vor dem Schlafengehen noch zu kleine Schuhe erlaube. Braucht man dazu wirklich einen Winterhoff der einem das sagt?



Nilpäd

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Aber mal ganz ehrlich:

Eigentlich ist das doch gesunder Menschenverstand, dass ich dem Kind weder Cola vor dem Schlafengehen noch zu kleine Schuhe erlaube. Braucht man dazu wirklich einen Winterhoff der einem das sagt?

Das sollte man meinen, aber dann liest man sowas...

Gerade das Beispiel mit den Schuhen kann ich nicht nachvollziehen: Was ist so schlimm daran, wenn das Kind die falschen Schuhe bekommt? Es könnte so doch die Erfahrung machen, dass es bei Schuhen eben auf mehr als die Optik ankommt, weil schlecht passende Schuhe drücken? Das würde ich für pädagogisch wertvoller halten als "Mach immer schön, was Mutti sagt, weil Mutti weiß es am besten".
Vielleicht schreibe ich selber ein Buch mit dem Titel: "Warum Eltern gerne Tyrannen sind und Mediziner ihnen dabei fröhlich Schützenhilfe leisten".  :achja:

Es geht also nur um die Gesundheit. Aha.

Wir Eltern haben nun mal einen Erziehungsauftrag und die Pflicht die kindliche Gesundheit zu erhalten - ob einem das gefällt oder nicht.

Dazu gehört für mich nicht nur, auf passendes Schuhwerk zu achten und Cola zu verbieten. Fahrradhelme haben getragen zu werden und im Auto schnallt man sich gefälligst an. Beim Straßeüberqueren sage ich dem Kind auch nicht "Ok, Du hast keine Lust rechts und link zu schauen ob ein Auto kommt... Mach nur, wirst schon lernen, dass das weh tun kann..."  :achja: