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Gesundheit => Gesundheit Erwachsene* => Thema gestartet von: junilida am 07.07.2009, 17:14

Titel: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 07.07.2009, 17:14
Huhu Mädels,

nun kommen zu meinen Gallensteinen auch noch Nierensteine  :baw:

Seit einer Woche quäle ich mich nun schon mit Rückenschmerzen rum, wo ich dachte, es seien einfach nur Rückenschmerzen.

Gestern Abend sah ich dann auf Toilette, daß Blut im Urin war. Heute morgen dann auch wieder. Also bin ich zum Hausarzt gegangen. Der machte Ultraschall, konnte aber keine Steine sehen. Er meinte, wenn die im Harnleiter sitzen, kann er die per Ultraschall nicht sehen. Also hatte er mich sofort zum Urologen geschickt. Der machte erneut Ultraschall und sah in beiden Nieren Steine. Ob einer im Harnleiter sitzt, könne er nur mit einem Röntgenbild sehen. Da ich aber nun zum Kiga mußte, um Lion abzuholen, haben wir das auf den Nachmittag verschoben.
Ich also am Nachmittag wieder in die Praxis. Dort bekam ich eine Überweisung in die Hand gedrückt, ich müßte jetzt zum Internisten gehen zum Röntgen, könnten sie jetzt dort in der Praxis nicht machen. Also habe ich mich auf den Weg zum 3. Arzt an diesem Tag gemacht. Gut, daß unsere Ärzte alle nur 5 Minuten Fußweg auseinander liegen.
Erst haben sie ein Röntgenbild gemacht, dann bekam ich eine Infusion mit Kontrastmittel und danach wieder ein Röntgenbild.
Mit diesen Bildern bin ich dann wieder zu dem Urologen.
Ja, es hängt ein Stein im Harnleiter und weitere, bedeutend größere, sitzen noch in der Niere. Ebenfalls auf dem Bild war meine Gallenblase zu sehen und der Urologe meinte, die muß dringend raus. Die wäre randvoll mit großen Gallensteinen  :augenroll:
Jetzt muß ich 3 verschiedene Schmerzmittel am Tag nehmen und hoffen, daß der Nierenstein von allein den Weg raus findet. Wenn er bis Freitag nicht raus ist, wird er ihn ans Tageslicht befördern.
Die noch verbleibenden großen Steine müssen zertrümmert werden, aber erstmal will er abwarten, was jetzt mit dem anderen Stein ist.
Ich soll jetzt durch eine Filtertüte pinkeln, damit ich den Stein auffangen kann  :skeptisch:

Ich bleibe aber auch von nichts verschont  :augenroll:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 07.07.2009, 17:20
Autsch!
Als ich vor ungefähr zwei Jahren meinen Harnleiterstein hatte, durfte ich damit ins Krankenhaus. Dort habe ich jeden Abend einen halben Liter Bier bekommen, weil das Zeug angeblich helfen würde, den Stein rauszuspülen. Bei mir hat es leider nix geholfen und so mussten sie das Ding mit der Schlinge holen.

Ich hoffe, das gute Stück löst sich bei Dir von allein!

Gute Besserung! :inlove:
Päd
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 07.07.2009, 17:23
Danke!

Mein Vater hatte auch Bier im KH bekommen. Mit sowas brauchen die mir aber nicht kommen, ich mag kein Bier  :breitgrins:

Hat das weh getan, als sie den Stein mit der Schlinge geholt haben?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 07.07.2009, 17:28
Äh... Nee... Unter Vollnarkose merkt man davon nicht wirklich was...






:renn:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Kampfkuh am 07.07.2009, 17:35
Oh weh, du Ärmste! Aber sag mal, selbst wenn der Nierenstein sich von selbst löst, muß doch dennoch die Gallenblase raus, oder? Kann man das nicht alles in einem machen?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 07.07.2009, 17:42
Äh... Nee... Unter Vollnarkose  merkt man davon nicht wirklich was...


 :glubsch:  :glubsch:  :glubsch:

Wie Vollnarkose  :glubsch: Ich will doch keine Vollnarkose  :baw: :baw: Sonst hätte ich ja schon längst keine Gallenblase mehr  ;)

Oh weh, du Ärmste! Aber sag mal, selbst wenn der Nierenstein sich von selbst löst, muß doch dennoch die Gallenblase raus, oder? Kann man das nicht alles in einem machen?

Das würde ich dann abklären, ob das gleichzeitig geht. Wenn ich schon einmal in Narkose liege.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 07.07.2009, 18:19
Auweia! Als ob Gallensteine nicht schon reichen würden :eusa:

Aber in den OP musst du wohl so oder so, vielleicht können sie ja beides miteinander machen. Dann hättest du es wenigstens hinter dir :trösten:


@Päd
Wo wir schon mal beim Thema sind. Was ist mit deiner Schiene?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 07.07.2009, 18:22
@Päd
Wo wir schon mal beim Thema sind. Was ist mit deiner Schiene?

 :glubsch: Ich weiß jetzt nicht, was genau Du verpasst hast, aber die ist letztes Jahr im Oktober (oder so) raus gekommen... Da lag ich dann auch noch mal ne Woche drin, weil ich die ja ein klitzkleinesbisschen länger drin hatte, als ich durfte... :rotwerd:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 07.07.2009, 19:53
Und jetzt weiß ich, warum ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, mich mit der Frage absolut zu blamieren :flöt:

Wollt trotzdem einfach mal fragen :rotwerd:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 07.07.2009, 19:56
Und jetzt weiß ich, warum ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, mich mit der Frage absolut zu blamieren :flöt:

Wollt trotzdem einfach mal fragen :rotwerd:

:mopp:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Svelani am 08.07.2009, 09:07
Oh Mann Tina, dir bleibt aber auch nix erspart!!!  :umarm:

Ich drück dir die Daumen, dass sich der Nierenstein von alleine ans Tageslicht befördert!
Und das hoffentlich bald, denn durch eine Filtertüte zu pinkeln stell ich mir äußerst nervig vor!  :augenroll:

Allerdings wird dir die Vollnarkose wohl nicht erspart bleiben bei den Gallensteinen.
Ich kann nur immer wieder sagen, dass du danach froh sein wirst! Ich war´s jedenfalls!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 09.07.2009, 08:23
Zwischenbericht

Also der Stein scheint immer noch drin zu sein. Schmerzen habe ich kaum, liegt aber wohl daran, daß ich eine Menge Schmerzmittel am Tag zu mir nehmen  muß.
Urin ist immer noch total blutig, richtig dunkelrot  :glubsch:

Meinem Vater haben sie mit der Schlinge schon mehrfach Steine aus dem Harnleiter geholt und er sagte, bisher immer ohne Vollnarkose.

Durch eine Filtertüte Pipi zu machen, funktioniert garnicht. Die reißt  :augenroll:

Ich denke, daß ich morgen nochmal geröngt werde und dann wird man sehen, wo der Stein sitzt.

Zu allem Übel ist Lion jetzt auch krank  :augenroll: Er hat seit gestern Abend Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 10.07.2009, 13:09
So, heute morgen war ich wieder beim Urologen.
Zunächst wurde erstmal wieder geröngt. Der Stein hat sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt. Der Arzt meinte, wenn ich keine Schmerzen mehr habe, warten wir noch bis Anfang August ab und gucken dann nochmal nach.

Ich fragte ihn, ob es denn normal sei, daß der Urin immer noch so blutig ist. Er meinte, daß könnte an den Steinen in der Niere liegen. Aber er möchte dann doch nächste Woche mal eine Blasenspiegelung machen.

Er fragte mich dann, ob wir mal einen Blasenkrebsschnelltest machen sollen, der würde allerdings 30€ kosten. Wärend er das fragt, schoß mir ein "nein, sowas brauche ich nicht" durch den Kopf. Aber ich sagte "ja, können wir ja mal machen".
Also Urin abgegeben und die Helferin meinte, daß Ergebnis wäre in einer halben Stunde da, ich könnte ja solange durch die Stadt gehen. Gesagt - getan. Ich habe mir einen Kaffee geholt und einen Schaufensterbummel gemacht.
Mit einem ruhigen Gemüt bin ich dann wieder in die Praxis und setzte mich ins Wartezimmer. Dort sah ich noch eine Broschüre auf dem Tisch liegen, wo drauf stand "Jede 20 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blasenkrebs".
Ich saß also im Sprechzimmer, der Arzt kam rein und teilte mir mit, daß der Schnelltest POSITIV ist. Glaubt mir, mir ist alles aus dem Gesicht gefallen. Ich bekam Schweißausbrüche und am liebsten hätte ich auf der Stelle los geheult. Der Arzt sah mein Entsetzen und meinte, ich soll mich jetzt nicht verrückt machen. Das bedeutet noch lange nicht, daß es auch Blasenkrebs ist!! Es zeigt nur, daß eine Wucherung an der Schleimhaut ist, die kann auch gutartig sein.
Ich erzählte ihm dann, daß meine SchwieMu vor 3 Wochen an Darmkrebs operiert wurde, mein Mann bereits Hodenkrebs hatte, meine Oma Brustkrebs hatte und das die Schwägerin meiner Oma letztes Jahr an Blasenkrebs verstorben ist.
Der Arzt versuchte mich zu beruhigen und meinte, ich soll jetzt auf keinen Fall in Panik geraten. Montag macht er die Spiegelung und dann wissen wir mehr. Der ist ja witzig. Und ich soll mir jetzt übers Wochenende keine Gedanken machen??????

Ihr habt ja keine Ahnung, was gerade in meinem Kopf los ist. Ich weiß zwar, daß mir Panik jetzt auch nicht hilft und das es trotz des positiven Ergebnis kein Krebs sein muß, trotzdem macht man sich ja so seine Gedanken.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 10.07.2009, 13:17
Ihr habt ja keine Ahnung, was gerade in meinem Kopf los ist. Ich weiß zwar, daß mir Panik jetzt auch nicht hilft und das es trotz des positiven Ergebnis kein Krebs sein muß, trotzdem macht man sich ja so seine Gedanken.

Oh doch, das weiß ich! Mir ging es nämlich exakt genauso. Auch mit diesen Krebserkrankungen in der Familie - da macht man sich automatisch die größen Sorgen und steigert sich schnell in Angst hinein...
Bei mir kam übrigens dann raus, das ich ein Hämatom und ein "loses" Blutgerinnsel in der Blase hatte. Wie man an sowas kommt, ist mir allerdings ein Rätsel.

Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass es bei Dir auch so etwas harmloses ist!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 10.07.2009, 13:23
Auweia! Ich hätte auch Panik und kann doch so gut verstehen :trösten:

Ich drück dir die Daumen, dass es nichts schlimmes ist und hoffe du kommst halbwegs gut übers WE :umarm:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Samtpfötchen am 10.07.2009, 13:25
Ach herrjeh, Tina!  :glubsch: Auch das noch!

Ich kann mir vorstellen, welch ein Schock die Aussage, dass der Schnelltest positiv war, für Dich war! Da willigt man nichtsahnend für einen solchen Test ein und denkt nichts Böses...

Klar hat der Arzt gut reden, Du sollst ruhig bleiben und am Montag sieht man weiter - ist ja klar, dass das wohl nicht möglich ist, sich da übers Wochenende keine Gedanken zu machen. Dennoch möchte auch ich Dir ganz viel Hoffnung machen - denn ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass das eine gutartige Veränderung ist! Meine Daumen sind jedenfalls ganz ganz doll für Dich gedrückt!!!

Trotz allem ist es gut, dass Du eingewilligt hast, diesen Test zu machen! Wenn im schlimmsten Fall das Ergebnis sich bestätigen würde (was ich nicht glaube!), wäre es ganz viel wert, dass die Veränderung früh erkannt worden ist, was sicher der Fall wäre! Noch viel schlimmer wäre es dann, wenn man das erst in vielen Jahren diagnostizieren würde, wenn alles viel weiter fortgeschritten wäre.

Aber wie gesagt, Tina, ich denke fest an Dich und glaube und hoffe ganz fest, dass Du am Montag Entwarnung bekommen wirst und dass Du das Wochenende gut über die Runden bringst, ohne Dich ganz verrückt zu machen!
Lass Dich mal ganz lieb drücken  :trösten:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 10.07.2009, 13:34
Danke, Ihr seid lieb!!

Am liebsten würde ich mich jetzt in mein Bett verkriechen und nur heulen. Da meine Kids aber hier um mich springen und mein Mann noch auf der Arbeit ist, muß ich mich zusammenreißen.
Das blöde ist, daß mein Mann nächste Woche Spätschicht hat und die Spiegelung erst nachmittags ist. Somit muß ich dann alleine dahin. Urlaub bekommt mein Mann nicht!!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: fidgety am 10.07.2009, 13:48
Oh je, das ist ja echt eine total bescheuerte Situation, über's WE so in der Luft zu hängen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, dass WE einigermaßen ruhig zu überstehen. Ich weiss, das ist leicht gesagt, aber unternimmt vielleicht viel mit Deinen Lieben, damit Du abgelenkt bist udn dass WE schnell vergeht.

Ich drücke auf jeden Fall ganz, ganz fest die Daumen, dass die Spiegelung am Montag nix zu Tage bringt!!!!!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: nenya am 10.07.2009, 13:54
Oh ich drück dich mal! Sowas beschissenes!

Alles wird gut! Alles wird gut! Alles wird gut!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Svelani am 10.07.2009, 14:45
Mensch Tina, so´n Mist!!!

Auch ich drück dir ganz fest die Daumen, dass sich der Test nicht bestätigt und dass du einigermaßen über´s WE kommst! Ich hoffe, du kannst dich gut ablenken (lassen).

Fühl dich gedrückt!!!  :umarm:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 13.07.2009, 20:06
So, habe heute die Spiegelung über mich ergehen lassen.
Gewebsveränderung ja - Krebs (noch?) nicht  :spring: :juchu: :spring:

Da aber der Schnelltest positiv war, wird er in 3 Monaten noch einmal eine Spiegelung machen zur Kontrolle.

Euch allen vielen Dank für die lieben Worte und fürs Daumen drücken   :blumen: :umarm: :blumen:

Mitte August muß ich nochmal hin wegen der Nierensteine. Jetzt macht der Arzt erstmal Urlaub.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Samtpfötchen am 13.07.2009, 20:10
Ach, Gott sei Dank Tina!!!!  :top: :blumen:
Das sind ja mal super Neuigkeiten! Dann haben ja unsere Daumen gut geholfen! Bin ja so froh für Dich! Ich habe mich nämlich schon gefragt, wie es Dir geht und gehofft, dass Du guten Bescheid gekriegt hast!

Und wie schon erwähnt, trotzdem umso besser, dass der Test gemacht wurde und man das erkannt hat, auch wenn Du nun bange Stunden verbringen musstest - denn wie Du fragend schreibst: noch kein Krebs...
Wenn man die Veränderung nicht erkannt hätte, wäre die Möglichkeit einer Entartung bestanden, das gibt es nämlich häufig, dass eine zunächst gutartige Gewebeveränderung mit der Zeit bösartig wird.
Zum grossen Glück ist soweit alles gut bei Dir!!!
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 13.07.2009, 21:00
Super! :spring:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 13.07.2009, 21:06
:anspring:

Ich hör den Berg Steine bis hier her plumpsen. Wären es doch nur schon die Nieren- und Gallensteine ;)

Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 28.07.2009, 15:15
Am Donnerstag hatte ich fürchterliche Nierenschmerzen und wie sollte es anders sein, der Urologe hat Urlaub  :eusa: Also bin ich unter heftigen Schmerzen zum Hausarzt. Ich sitze so im Behandlungszimmer und warte auf den Arzt, gehen die Schmerzen weg  :augenroll: Er machte Ultraschall aber die Nieren wären nicht gestaut. Der Urin war aber rot vor Blut. Er gab mir dann eine Überweisung zu einem anderen Urologen im Nachbarort. Da die Schmerzen aber weg waren, habe ich da erst am Freitag angerufen.
Ja, ich könnte dann am 4. August kommen  :glubsch: Häää... spinn ich? Das sind ja noch 1,5 Wochen. Die Helferin am Telefon meinte, andere Patienten würden ja schließlich 8 Wochen auf einen Termin warten. Nö, sooo lange könnte ich nicht warten. Ja, dann sollte ich halt am 31. Juli kommen. Na toll, das hilft mir auch nicht weiter  :eusa:

Also habe ich einen anderen Urologen angerufen. Und siehe da, 3 Stunden später hatte ich einen Termin. Der untersuchte mich und machte ebenfalls einen Ultraschall. Er fand 3 Nierensteine, einen links mit 15mm Durchmesser und 2 in der rechten Niere mit einem Durchmesser von 14mm und 15mm. Er sagte, das wären schon ordentliche Dinger. Den Stein im Harnleiter kann man mit Ultraschall nicht sehen. Ein Röntgenbild konnte er in der Praxis nicht machen, da es nur eine Zweitpraxis ist und das Gerät nur in der Hauptpraxis ist und die ist etwa eine halbe Stunde Autofahrt entfernt.
Zumindest war der Urologe mir sehr sympathisch bis zu dem Zeitpunkt, als er von Vollnarkose anfing zu faseln  :glubsch: Er könne mir am Donnerstag in Narkose eine Schiene in den Harnleiter legen. Somit schiebt er den Harnleiterstein zurück in die Niere und dort könnten sie dann zu einem späteren Zeitpunkt zertrümmert werden.
Bis dahin soll ich mich mit Buscopan und Novalgin über Wasser halten.
Am Samstag habe ich dann die von ihm empfohlene Dosis an Schmerzmittel eingeworfen, mit dem Ergebnis, daß mir schlecht und schwindelig war und mein Blutdruck absackte. Also habe ich die Tabletten wieder abgesetzt und mich weiter mit Schmerzen gequält, mal mehr - mal weniger.

Heute morgen hatte ich wieder Nierenschmerzen und bin erneut zum Hausarzt. Der zuckte auch nur noch mit den Schultern und meinte, mehr als Schmerzmittel oder mich ins KH einweisen kann er auch nicht machen. Aber von der Idee des Urologen hält er auch nicht viel. Das wäre ja auch keine Dauerlösung mit der Schiene. Er wäre dafür, das die Steine direkt aus der Niere geholt würden mittels einer richtigen OP  :glubsch: (die alternative hatte der Urologe auch bereits erwähnt).

Zu Hause wieder angekommen, habe ich mir dann doch eine Schmerztablette genommen und mich ins Bett gelegt und ein wenig geschlafen. Ich wachte auf und dachte, meine Blase ist so voll, daß sie gleich platzt. Also aufs Klo, kam aber nichts   :glubsch: Meine linke Niere schmerzte ohne Ende und von außen an der Badezimmertür hämmerte ein Kind, es müßte dringend mal aufs Klo  :augenroll: Als ich dann gerade mich von der Toilette erheben wollte, gab es ein stechen in der Niere und der Urin stark gemischt mit Blut verlies dann doch meine Blase. Die Schmerzen waren schlagartig vorbei  :jepp: Allerdings habe seitdem alle 5 Minuten das Gefühl, als wäre meine Blase voll  :augenroll:

Morgen habe ich wieder einen Termin beim Urologen und dann wird nochmal darüber gesprochen, ob dann übermorgen die Schiene gelegt wird oder nicht.


Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 28.07.2009, 15:19
Oh junilida, ich kann deine Angst echt verstehen :trösten: Aber ich glaub du kommst ja ohnehin nicht um eine OP rum. Dann lass sie lieber früher als später machen, denn so kanns ja auch nicht weiter gehen. Gesund hört sich das alles auch nicht an.

Aber ich weiß, ich hab gut reden. Ich wäre genauso ein Schisser :rotwerd:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: nenya am 28.07.2009, 15:21
Ich weiß, OP ist nicht so toll und Vollnarkose auch nicht.... aber mal ganz ehrlich, willst du die Dinger nicht mal raus haben? So endgültig? Dauern Schmerzmittel, blutende Nieren und Harnleiter und Schmerzen sind doch kein Zustand auf Dauer? Vielleicht stellst du dich der OP einfach und bringst sie hinter dich und hast dann Ruhe?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 28.07.2009, 15:28
Auch ich kann Deine Angst gut verstehen, kann Dir aber nur raten, Dir eine Einweisung zu holen und dann ins Kh zu gehen. Ich glaube nicht (nachdem was ich so auf Station mitbekommen habe), dass ich ambulant einen Harnleiterstein zurück schieben lassen würde. Was, wenn der Stein scharfkantig ist und Dir den Harnleiter verletzt bzw. aufreißt? Nee, danke, ich glaube da würde ich lieber in ein fähiges Kh gehen und die Sache da komplett erledigen lassen. Die Steine werden ja auch von alleine und mit der Zeit nicht kleiner, sondern eher größer!

Überleg Dir das gut und ich wünsche Dir, egal wofür Du Dich entscheidest, dass alles glatt läuft!

LG
Päd
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 28.07.2009, 15:35
Auch ich kann Deine Angst gut verstehen, kann Dir aber nur raten, Dir eine Einweisung zu holen und dann ins Kh zu gehen. Ich glaube nicht (nachdem was ich so auf Station mitbekommen habe), dass ich ambulant einen Harnleiterstein zurück schieben lassen würde. Was, wenn der Stein scharfkantig ist und Dir den Harnleiter verletzt bzw. aufreißt?

Meinem Vater haben sie vor etwa 30 Jahren im KH einen Harnleiterstein mit der Schlinge geholt. Dabei haben sie ihm den Harnleiter zerrissen. Also kann im KH auch passieren  ;)
Mit dem scharfkatig sein hast Du nicht ganz unrecht. Das sagte bereits der Urologe. Deswegen muß ich morgen noch zum Röntgen, damit er den Stein erstmal sehen kann, wie er aussieht. Ob ich dann die Schiene am Donnerstag bekomme, entscheidet er morgen.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 28.07.2009, 15:54
Ich habe auch nicht gemeint, dass sowas im Kh nicht passieren kann, nur, wenn es Komplikationen geben sollte, bist Du wenigsten direkt vor Ort - wollte nur nicht so deutlich werden...  ;)
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 13.08.2009, 18:49
So, ich habe ja den Termin zu der OP abgesagt und dann doch lieber gewartet, bis mein Urologe wieder aus dem Urlaub da ist. Inzwischen habe ich sogar gaaanz kleine Nierensteine - oder besser gesagt, es war eher Gries - ausgeschieden. Die wurden untersucht und es handelt sich dabei um Calziumsteine. Ich nehme zuviel Milchprodukte zu mir  :augenroll:

Für den 2. September habe ich nun einen Termin um den ersten Nierenstein zu zertrümmern. Dafür muß ich dann wegen evtl. Schmerzen und Blutungen eine Nacht im KH bleiben. Es kann immer nur ein Stein zertrümmert werden und ich habe etwa 5-6 Stück. Alle 4 Wochen wird dann einer zertrümmert.

Der Urologe hielt die Idee mit der Schiene auch nicht für sinnvoll, also nicht so schlimm, daß ich die OP abgesagt habe.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 01.09.2009, 09:27
So, morgen ist es soweit  :bibber:

Morgen früh muß ich ins KH, wo dann der erste Stein zertrümmert wird.
Ich hoff, daß sich die Schmerzen in Grenzen halten und ich am Donnerstag wieder nach Hause kann.

Meine Nervösität hält sich noch in Grenzen, wird sich aber sicherlich spätestens morgen früh ändern  :skeptisch:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 01.09.2009, 09:36
Ich denk an dich :toitoitoi:

Was ist denn dann überhaupt noch mit den Gallensteinen? Die müssen auch irgendwann noch raus, oder?

Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 01.09.2009, 09:43
Danke!

Ja die Gallensteine gibt es auch noch, man kann sie sogar auf dem Röntgenbild (was von den Nieren gemacht wurde) sehen. Echt riesen Dinger  :glubsch:
Aber sie machen zur Zeit keine Probleme und deswegen wird sich erstmal um die Nierensteine gekümmert.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ergo am 03.09.2009, 10:51
Ich wünsche dir alle Gute dafür.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 04.09.2009, 11:30
Ich habe es überstanden  :jepp:

Gestern konnte ich (trotz Kolliken) das KH wieder verlassen. Heute geht es mir relativ gut und fast schmerzfrei. Ich hoffe, das bleibt jetzt so.
Habe ja noch einige Steine vor mir  :augenroll:
Ich hoffe, das läuft dann genauso gut ab.

Danke fürs Daumen drücken  :inlove:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Nilpäd am 04.09.2009, 11:49
Schön, dass das so gut geklappt hat. Sind die Trümmerteile denn auch schon raus?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Ruby am 04.09.2009, 12:26
Schön, dass du wieder gut daheim bist und alles glatt lief :umarm:

Wieviele Steine müssen denn noch zertrümmert werden und wann kommen die dann dran?
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 04.09.2009, 13:04
@Nilpäd
Ein Teil der Steinchen ist schon draußen, kann bis zu einer Woche dauern, bis alle da sind. Ich muß die alle fein im Sieb sammeln.

@Ruby
Das Gerät ist nur alle 4 Wochen bei uns im KH. Also bin dann wieder dran (30.9.).
So etwa 3-4 Steine sind noch da.
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 22.06.2010, 19:18
Mein Leidensweg geht weiter  :augenroll:

Am Montag, den 31.05. ging ich mit Justin und Niklas zum Hausarzt, da die beiden eine Bindehautentzündung hatten. Da ich schon einmal da war, konnte ich dem Arzt auch gleich meine Beschwerden klagen. Da ich (und Darleen auch) an dem vorherigen WE Magen-Darm-Grippe hatte und mir mein Bauch und Rücken weh taten, machte er Ultraschall. Er kam zu dem Entschluß, daß mal wieder meine Gallenblase Probleme macht und hatte mir geraten, sie doch endlich mal entfernen zu lassen. Mit einem "ja..ja" ging ich wieder nach Hause.
Am Nachmittag hatte ich dann deutlich sichtbar Blut im Urin. Ich also wieder zum Hausarzt hin. Kurz und knapp schilderte ich ihm das dann an der Anmeldung und er stellte mir ein Rezept über ein Antibiotikum aus und eine Überweisung zum Urologen.
Ich rief sofort beim Urlogen an und bekam einen Termin für den nächsten Tag.

Am Dienstag (1.06.) mußte ich dann erstmal eine Urinprobe beim Urlogen abgeben. Dunkelrot - pures Blut. Die Arzthelferin holte mich aus dem Wartezimmer und fragte mich leise, ob ich meine "Tage" hätte, da es so blutig sei. Ich sagte ihr, daß ich bereits seit 2 Jahren keine Monatsblutung mehr habe (wegen Spirale), somit sei das wohl ausgeschlossen. Erstmal ab zum Ultraschall. Ich schilderte dem Urologen meine Beschwerden (er kennt mich ja nun auch schon vom letzten Jahr mit den Nierensteinen). Ich sagte ihm, daß ich beidseits Beschwerden habe, links schlimmer als rechts. Beim Ultraschall sah er die Nierensteine in beiden Nieren (ja ich weiß, das da welche sind). Ob welche im Harnleiter sitzen, kann er ja nicht sehen, nur auf einem Röntgenbild. Da seine Röntgenanlage aber defekt ist, müsste er mich zum anderen Arzt schicken. Allerdings war es bereits 17:30 Uhr und somit zu spät.

Am Mittwoch (2.06.) bin ich dann zum Röntgen gegangen (ein Bild ohne Kontrastmittel, eins mit) und mit den Bildern dann sofort zum Urologen. Deutlich auf dem Bild zu sehen, daß rechts ein Stein weit oben im Harnleiter sitzt und die Niere leicht gestaut ist. Hmmmm.... rechts? links tat es doch mehr weh? Sein Vorschlag wäre, daß er mir am Montag eine Schiene im Krankenhaus legt um die Niere zu entlasten. Er drückte mir eine Einweisung mit dem Vermerkt "Notfall" in die Hand, für den Fall, daß die Schmerzen bis dahin unerträglich werden (er wäre ein paar Tage nicht erreichbar, weil sein Flieger gleich gehen würde, Donnerstag Frohleichnam, Freitag geschlossen und dann WE).
Ich guckte ihn mit großen Augen an und meinte, das ich Montag aber nicht kann, da meine Mutter am Dienstag in den Urlaub fliegt und ich dann keinen für die Kinder hätte. Gut, dann verschieben wir das dann noch um eine weitere Woche (das wäre dann der 14.06.). Vielleicht wäre der Stein ja auch bis dahin schon von alleine raus. Ich sagt ihm, daß ich mich dann im Laufe der nächsten Woche melden würde, ob ich den Termin überhaupt noch brauchen würde oder nicht.

Die nächsten Tage verbrachte ich schmerzfrei. Hier und da mal ein leichtes Zwicken in der linken Niere, aber die Stauung war ja rechts. Ich sah also demnach auch keine Veranlassung mehr, mich in der Praxis zu melden um den OP Termin zu bestätigen.

Samstag, den 12.06. werde ich um Punkt 4:00 Uhr wach. Ein leichtes Ziehen in der rechten Nierengegend und ich mußte aus dem Bett aufstehen. Ich ging aufs Klo und es kam mir schon so komisch vor, daß da nur so ein paar Tropfen Urin kamen. Ich legte mich wieder ins Bett aber an schlafen war nicht mehr zu denken. Die nächsten 10 Minuten verbrachte ich damit, mich von links nach rechts zu wälzen und beschloß dann schließlich, ins Wohnzimmer zu gehen. Auch auf dem Sofa fand ich keine Position, in der ich schmerzfrei wäre. Ich verspürte nur noch den Drang, Laufen zu müssen. Also lief ich immer vom Wohnzimmer in die Küche und wieder zurück. Zwischendurch kochte ich schon mal Kaffee. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ich lief auch immer schneller, nur so waren die Schmerzen zu ertragen. Und immer der Blick auf die Uhr, die Zeit verging nicht. Um 5:00 Uhr hörte ich den Wecker meines Mannes. Gut, dann habe ich wenigstens Gesellschaft. Der setzte sich erstmal gelassen mit einer Tasse Kaffee an den Tisch und guckte wortlos zu, wie ich in der Wohnung Ziellos umherirre. Ihm war auch ohne Worte klar, was los war. Dann fragte er, ob ich denn nun ins KH will oder nicht. Unter schmerzhaften Tränen packte ich notdürftig ein paar Sachen zusammen....

Fortsetzung folgt....



Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 22.06.2010, 22:43
Die 3 Minuten Autofahrt zum Krankenhaus waren die Hölle. Ich habe schon zwischendurch gedacht, ich werde ohnmächtig vor Schmerzen. Mein Mann hatte direkt vor dem Eingang gehalten, somit brauchte ich nur die ca 10 m zur Anmeldung laufen. Er fuhr aber sofort wieder, da die Kinder ja alleine waren und es war 5:35 Uhr. An der Rezeption lies ich meine Tasche fallen und stütze beide Hände in den Rücken. Die Dame meinte "Sind Sie schwanger und bekommen gleich Ihr Kind?! Ich rufe auf der Entbindungsstation an und sage Bescheid". Etwas unfreundlich fauchte ich zurück "Ich bin nicht Schwanger, ich sehe immer so aus!! Ich habe Nierenschmerzen!" Sie entschuldigte sich sofort bei mir. Ich soll mit dem Aufzug in den ersten Stock auf die Innere fahren, man würde mich am Fahrstuhl abholen. Der Stationsarzt kam auch sofort und brachte mich ins Sprechzimmer. Der Arzte sagt, ich solle mich auf den Stuhl setzten, er würde erstmal die Personalien aufnehmen. Ich sagt ihm, daß ich nicht sitzen will, sondern nur Laufen. Er meinte, das wäre typisch und ich sollte weiter laufen und rief eine Schwester, die eine Spritze aufziehen sollte. Die Schwester kam samt Bett ins Sprechzimmer. Dort sollte ich mich hinlegen, ich weigerte mich aber. Beim Laufen könnte mir der Arzt keine Kanüle legen und mir ein Schmerzmittel geben. Also legte ich mich und ich bekam dann endlich ein Schmerzmittel (Morphium). Mir wurde sofort schwindelig und der Arzt meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, umfallen könnte ich ja nicht wenn ich liege. Nach wundersamen 3 Minuten ließen die Schmerzen deutlich nach, waren zwar nicht weg, aber ich konnte wenigstens einigermaßen denken auch wenn sich alles noch drehte. Der Arzt meinte, die Schwester könnte mich ja dann jetzt aufs Zimmer bringen. Ich guckte ihn an und fragte, ob er denn gar keinen Ultraschall machen will. Er meinte, wenn ich drauf bestehen würde, dann würde er auch einen machen. Ich weiß nicht warum, aber ich bestand in meinem berauschtem Zustand darauf. Gesagt - getan- Nierenstau III. Grades rechts, I. Grades links. Ich kam dann aufs Zimmer und schlief auch sofort ein.

Nach einer guten Stunde Schlaf wachte ich wieder auf und konnte nicht mehr liegen. Ich hatte wieder Schmerzen und lief im Zimmer auf und ab. Immer noch drehte sich alles aber ich taumelte tapfer weiter. Eine ältere Dame, die mit im Zimmer war, rief dann die Schwester. Sie ging aus dem Zimmer und kam nach einigen Minuten mit einem Becher Schmerztropfen wieder. Diese nahm ich sofort. Keine Ahnung, was das für Tropfen waren, aber sie schienen sofort zu wirken. Schlagartig ließen die Schmerzen nach, mir wurde noch schwindeliger und ich fing an, high zu werden. Alles war so leicht und toll und ich fühlte mich pudelwohl. Ich legte mich wieder ins Bett, an schlafen war nicht mehr zu denken. Ich lag im Bett und war nur noch am grinsen, weil alles so schön war und ich mich so großartig fühlte. Richtig high.
Nach einigen Stunden ließ das Gefühl nach, die Schmerzen kamen aber nicht wieder. Den Rest des Tages ging es mir super.
Auch am Sonntag ging es mir bestens ohne jegliche Schmerzen. Der Arzt, der mich in der Nacht behandelt hatte kam und meinte, morgen sei ja mein Urologe hier im KH (er hat ja Montags OP Tag im KH) und er könnte mir ja dann die Schiene in Vollnarkose legen. Ich sagte zum Arzt, daß ich das Gefühl habe, wenn ich einen Liter trinke, kommen drei Liter wieder raus. Darauf bekam ich aber keine Antwort und er wendete sich einer anderen Patientin zu.

Am Montag (14.06.) bekam ich morgens mein Frühstück gebracht. Ich fragte die Schwester, ob ich denn überhaupt essen dürfte, da ich doch heute die Schiene bekommen würde. Sie meinte, sie wüßte davon nichts, vergewisserte sich aber bei einem anderen Pfleger. Sie kam wieder und meinte, ich könnte ruhig Frühstücken, der Eingriff würde dann heute eh nicht mehr gemacht, da er nicht geplant wäre. Häää....? Der Arzt hätte es doch angeordnet. Nö, davon wüßte sie nichts. Nach einigem hin und her überlegen habe ich mich entschlossen, doch zu essen, da ich Hunger hatte. Und dann saß ich im Zimmer und wartete... und wartete... und wartete. Mittags kam denn der Arzt und fragte mich, ob der Urologe denn schon da war. Ich verneinte. Ich sagte ihm das mit dem Frühstück und er wirkte leicht sauer und murmelte "wenn man sich nicht immer um alles selber kümmert" und rief vom Handy bei der Urologie an. Nach dreimaligem Verbinden hatte er endlich meinen Urologen am Telefon. Der Urologe würde gleich kommen und er verließ das Zimmer. Das Mittagessen kam und in diesem Augeblick kam dann auch endlich mein Urologe. "Oh... sie haben heute schon gegessen, ja dann können wir den Eingriff heute nicht mehr machen". Ich dachte, mich tritt ein Pferd! Frühestens Mittwoch könnte dann die Schiene durch einen Kollegen gemacht werden. Ich soll doch jetzt dann die Station wechseln, von der Inneren zur Urologie. Mir sollte es egal sein, wo ich nun bis Mittwoch meine Zeit im KH vertrödel.

Dienstag (15.06) ich bin immer noch vollkommen schmerzfrei, hatte ich dann ein Gespräch mit dem Narkosearzt. Den Rest des Tages galt es nun tot zu schlagen. Ich fragte die Schwester, wann ich denn morgen dran komme und sie meinte, ich stehe für 9:15 Uhr auf dem OP Plan.

Mittwoch (16.06.) wie jeden morgen machte mein Urologe um 7:30 Uhr Visite (danach fährt er dann in seine Praxis).
Ich fragte ihn, ob er nicht nochmal Ultraschall machen könnte, denn immerhin bin ich ja seit Samstag schmerzfrei und vielleicht wäre der Stein und somit auch die Stauung ja inzwischen weg. Ich sollte schon mal ins Ultraschallzimmer gehen, er würde gleich nach kommen. Nach 10 minuten warten kam er dann auch machte Ultraschall. "Frau J. sie sind immer wieder für Überraschungen gut". Die Stauung war weg. Ich hatte ihm dann gesagt, daß ich am WE das Gefühl hatte, wenn ich einen Liter trinke, daß drei wieder raus kommen (das hatte ich am Montag ihm vergessen zu sagen). Er meinte, dabei wäre wahrscheinlich der Stein gerutscht oder sogar ganz raus gekommen. Da keine Stauung mehr da war, brauchte ich auch keine Schiene mehr und wenn ich wollte, könnte ich nach Hause gehen. Eine Stunde vor der geplanten OP wurde das ganze wieder abgesagt. Ich war sowas von erleichtert, packte meine Tasche und verschwand aus dem KH. Ich solle nächste Woche mal in seine Praxis zur Kontrolle kommen.

Auch Donnerstag war ich vollkommen beschwerdefrei.

Freitag (18.06.) war ich mit Lion und Darleen morgens in der Stadt unterwegs, weil ich einiges zu erledigen hatte. Da ich die ganze Zeit irgendwie mit irgendwas beschäftigt war, nahm ich kaum war, daß ich leichte Schmerzen in der rechten Niere hatte. Nachdem ich dann wieder zu Hause war und somit etwas Ruhe einkehrte, wurden die Schmerzen deutlicher spürbarer. Ich dachte mir, na super, es steht ja mal wieder ein Wochenende vor der Tür und ich bekomme Nierenschmerzen. Um 12:30 Uhr rief ich beim Urologen an, ob ich noch kommen könne. Ja- aber dann sofort, in einer halben Stunde macht die Praxis zu (immerhin kommt ja gleich Fußball). Also war ich 10 Minuten später in der Praxis. Wieder Ultraschall und die rechte Niere erneut gestaut. Ich habe gedacht, das kann ja wohl nicht wahr sein. Immerhin war ich ja fast eine Woche schmerzfrei und kaum bin ich wieder zu Hause, fängt das wieder an. Er gab mir eine Spritze und ich sollte noch eine Weile liegen bleiben, falls mir schwindelig werden sollte. Die Schmerzen wurde nicht besser, im Gegenteil, sie wurden immer schlimmer. Also bekam ich eine zweite Spritze mit einem anderen Medikament. Die Lichter in der Praxis gingen schon aus, der Arzt bereits fix und fertig umgezogen mit Jacke in der Hand meinte, "Montag 7:30 Uhr nüchtern im KH, dann bekommen Sie eine Schiene" und verließ die Praxis. Ich machte dicke Backen und die Arzthelferin machte die Unterlagen fertig. Ich stand da wie erstarrt und sie meinte, ich soll es doch jetzt nicht noch weiter rausschieben, denn die Woche danach würde er wegen Schützenfest nicht operieren und ich müßte dann noch eine weitere Woche warten.
Abends bekam ich erneut Schmerzen, ich nahm eine Tablette und ging ins Bett.

Am Sonntagmorgen ging es mir gut. Nachmittags bekam ich dann erneut leichte Schmerzen, die sich aber mit einer Schmerztablette gut ertragen ließen.

Fortsetzung folgt...


 
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 22.06.2010, 23:42
Montag (21.06.) Tag der OP. Punkt 7:30 Uhr kam ich auf der Urologischen Station an. Man guckte mich mit großen Augen an, was ich denn hier wollte. Ich erklärte der Schwester, daß ich nun heute doch noch meine Schiene bekommen würde. Ja, aber ich stehe ja nicht auf dem OP Plan. Ich meinte, das wurde am Freitag Mittag kurzer Hand beschlossen. Naja, sie packte mich erstmal aufs Zimmer. Einige Minuten später hörte ich die Stimme des Urologen auf dem Flur, der meinen Namen erwähnte. Kurze Zeit später betrat er mit einer Schwester das Zimmer und fragte mich, wie es mir geht. Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber ich wohl um eine Schiene nicht drum herum kommen würde. Ja, dann wird der Eingriff heute gemacht.
Zwei Stunden später kam die Schwester mit diesem berühmten OP-Hemdchen, das ich nun anziehen soll, in 20 Minuten wäre ich dran. Ich schickte noch schnell eine SMS an meinen Mann, der auf der Arbeit war, und zog mich um. Kurze Zeit später wurde ich mit meinem Bett quer durchs KH bis zum OP geschoben. Dort sollte ich vom Bett auf den OP Tisch klettern. Ein Anästhesiepfleger kam, stellte sich vor und legte mir eine Kanüle auf den Handrücken. Ich schaute mich so im OP um und sagte, daß ich nun die einzigste Frau, die dazu noch fast nackt mit 4 Männern alleine in einem Raum wäre. Das würde mir zu denken geben. Der Pfleger gab noch irgendein Kommentar ab, was ich aber nicht mehr ganz verstanden habe, da der Narkosearzt mir die Maske aufsetzte und mich aufforderte, tief ein und aus zu atmen. Dann war ich auch schon weg.
Ich kann mich daran erinnern, daß ich noch im OP geweckt wurde und vom OP Tisch auf mein Bett gehoben wurde. Ich sagte ganz verdusselt, daß ich vom Fußball geträumt habe und mich eine Männerstimme fragte, wie das Spiel denn ausgegangen sei. Ich sagte, daß wüßte ich jetzt auch nicht, ich konnte das Spiel ja nicht zu Ende träumen. An das Nächste, an das ich mich erinnern kann ist, daß ich im Aufwachraum lag und das piepen des Monitors hörte. Immer mehr kam ich wieder zu mir und nach einer halben Stunde wurde ich wieder aufs Zimmer gebracht. Eine weitere Stunde später brachte man mir mein Mittagessen. Nach einer weiteren Stunde fühlte ich mich so fit, daß ich beschlossen habe, mal eine rauchen zu gehen. Mir ging es gut, Schmerzen hatte ich keine, nur beim Wasser lassen brannte es fürchterlich. Und ich hatte das Gefühl, daß ich ständig mußte und dabei kamen immer nur ein paar Tropfen (hauptsächlich Blut). Den ganzen Nachmittag konnte ich rumlaufen, habe mich am Automaten immer wieder mit Kaffee versorgt und ging stündlich eine rauchen.
Die Nacht war die Hölle, alle halbe Stunde mußte ich aufs Klo rennen, konnte kaum schlafen. Mehrfach habe ich den Weg bis dahin nicht mehr geschafft, da war die Hose nass. Schließlich habe ich mir diese dicken riesigen Binden geben lassen, da der Vorrat an meinen Unterhosen fast aufgebraucht war.

Heute Dienstag (22.06.) kam der Urologe kurz vor 8:00 Uhr zur Visite. Ich schilderte ihm die letzte Nacht und er meinte, das sei vollkommen normal und das würde sich in den nächsten Tagen aber geben. Wenn ich mich gut fühlen würde, dann könnte ich heute nach Hause gehen. Also packte ich meine Sachen und ging nach Hause.

So, jetzt bin ich wieder zu Hause, vollkommen undicht, kann meinen Urin nicht halten und mache im Durchschnitt alle halbe Stunde in die Hose (zum Glück habe ich noch einen großen Vorrat von den dicken Binden hier).
Ich hoffe, der morgige Tag wird wieder besser  :skeptisch:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Putte am 23.06.2010, 06:54
Das hört sich schlimm an und weckt erinnerungen.

Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung. :inlove:
 und auch dicht bist :glubsch:

Liebe Grüße
Heike
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Winy am 23.06.2010, 08:44
Ich wünsche Dir auch gute Besserung!  :topp1:

Liebe Grüße,
Winy :winy:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: junilida am 23.06.2010, 11:12
Danke  :inlove:

Heute ist es nicht mehr so blutig und etwas "dichter" bin ich auch schon wieder (wenn auch nicht ganz)  ;)
Allerdings brauch ich immer noch Schmerzmittel, aber es geht bergauf  :jepp:
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: tanniundhanni am 23.06.2010, 11:18
das ist schön zu hören, hast ja ganz schön was mitgemacht, gute besserung tina *daumendrück*
Titel: Re: Nierensteine
Beitrag von: Svelani am 23.06.2010, 13:43
Dann hast du´s nun also doch hinter dich gebracht.  ;)

Ich wünsch dir weiterhin gute Besserung und dass du bald wieder ganz dicht bist (aber wer ist das schon...  :breitgrins: )! :blumen: