Familienfarben

Die lieben Kleinen => Stillen und Ernährung* => Thema gestartet von: sancho am 06.09.2011, 21:48

Titel: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 06.09.2011, 21:48
So das mich das Thema schon lange unter den Fingern juckt, schreibe ich jetzt mal was.

Mir fällt immer mehr auf, dass viele finden sie seien stolz das sie stillen können, das sie durchhalten, das sie solange stillen usw.

Ganz ehrlich, das finde ich irgendwie - nunja - doof irgendwie.

Klar ist stillen das beste fürs Kind, klar ist es irgendwo schön, klar ists viel kuscheln und aber nicht zuletzt einfach nur praktisch!

Ich finde eher die Flaschenmütter dürfen auch stolz auf sich sein, die haben viel mehr Stress, müssen sie doch immer alles dabei haben, immer genug von allem, schauen das man es sonst unterwegs warm machen kann, schauen das der Platz ausreicht zum hantieren, es braucht mehr Planung mehr Hirn.

Also wo zum Geier liegt die Leistung im stillen?!? ich gebe es zu ich stille vorallem weil es einfach bequemer war, und wir haben nicht umbeidngt eine einfach Stillgeschichte, aber denoch denke ich hatte ich es einfacher als meine Freundin die nicht stillen konnte. und günstiger ist es auch erst noch.

Ach ja und ich bin nicht der Meinung das es gestillte Kinder besser haben, solange ein Kind geliebt wird ist es wohl herzlich egal ob es mit Flaschenmilch oder Stillen gross wurde...oke die Argument haben was, aber traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast  ;) was ich sagen will, man würde wohl für beide Seiten pros und contras antreffen.

sorry das musste einfach mal raus, weil ich finde das soooo anmassen irgendwie und auch gerade für Frauen die nicht stillen können muss das ein Schlag ins Gesicht sein.

Gute Nacht.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 06.09.2011, 22:00
Ich finde nicht das es eine Leistung ist lange durchzuhalten oder ähnliches.

Nur viele Mamas die die Flasche geben finden es einfach bequemer, da sie somit mehr "Freiheit" haben früh das Kind abzugeben, da es nicht durch die "Nahrungsaufnahme" an die Mutter gebunden ist.
Finde es nur immer schade wenn es dann heißt "Milch kam keine mehr, deswg. jetzt Flasche".
Dann sollen die Leut doch "zugeben" das sie nicht mehr stillen wollen und ihre "Freiheit" wieder zurückwollen.

Mehr weis ich grad nicht was ich zu sagen sollen / kann / will ;)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: franzidunkel am 06.09.2011, 22:23
Im Grunde sehe ich das auch nicht als Leistung, Stillen ist einfach Normalität, sowie schwangerwerden und sein eben auch. Darauf ist man doch auch nicht stolz im Speziellen. Als Wettbewerb würde ich es auch nicht sehen.

Allerdings muss man "heutzutage" zumindest verbal oft arg darum kämpfen, sich verteidigen und sich mühevoll um Hilfe umsehen, wenn man Probleme hat. Von daher kann ich einen gewissen Stolz schon nachvollziehen. Wobei da eine andere Bezeichnung besser passen würde. Erleichterung? Glücksgefühl? Dankbarkeit? Von alledem etwas?

Aber besser haben es meiner Meinung nach Stillkinder und deren Mütter schon. Ich denke schon, dass die gesundheitlichen Vorteile nicht nur geschönte Statistiken sind. Ersatzmilch ist und bleibt Ersatz und somit zweite Wahl. Es gab noch niemals so guten Ersatz wie jetzt, da wurde schon viel geforscht und getan, aber die vielen Immunstoffe der Mumi kann nichts ersetzen.

Und das mit dem Schlag ins Gesicht: Den muss man als stillende Mutter auch oft genug aushalten. Kommt immer auf das Umfeld an, wer mehr leiden muss.  :augenroll:

Jeder der sich liebevoll um seine Kinder kümmert hat Anerkennung verdient und jeder muss seinen Weg finden.  ;)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Kampfkuh am 06.09.2011, 22:24
Bei mir war es eher das "Stillen zulassen können", worauf ich stolz war und es auch immer noch bin.  ;) Naja, und daß ich die ersten beiden schmerzhaften Wochen durchgehalten habe, darauf bin ich ebenso stolz - da ich doch so manches Mal lieber den Weg des geringeren Widerstands gehe.  :rotwerd:  Und es ist wahr, daß ich mit Junior viel innigere Momente hatte als mit der Großen - dennoch habe ich mit ihr die gleichen Sorgen wie eine Freundin, die ihre gleichaltrige Tochter langzeitstillt...
Aber um die Wahrheit zu sagen - in den Nächten war ich als Stillmami einfach nur faul!  :breitgrins:  Wenn ich daran denke, was es bei der Großen für ein Aufwand war, die Nachtflasche zu machen... :umfall: Die Pulle wurde einhändig gemacht, da ich meine Tochter auf einem Arm halten musste, anderenfalls hat sie vor Hunger das Haus zusammengebrüllt!  :lachen: Die Leistung war sicherlich damals größer und ich war dankbar, als die Große mit 6 Wochen durchschlief  :skeptisch:

Aber ich finde es auch falsch, die Beziehung zu seinem Kind und seine Eignung als Mutter nur über das Stillen zu definieren - und je länger ich stille, umso besser bin ich als Mutter  :augenroll:
Es ist doch kein Wettbewerb  :achja: (könnte man aber manchmal meinen...)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 06.09.2011, 22:29
@franzidunkel: besser haben weis ich nicht. Es gibt ja durchaus Frauen die rel. schnell nach der Geburt froh sind ihren Körper wieder für sich zu haben. Für die ist es dann vll. auch unangenehm zu stillen. Keine Ahnung.

Jede Mutter hat wohl ihr Päckchen zu tragen und es kommt auch viel auf das Umfeld an.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 06.09.2011, 22:32
Oke Sandy aber das ist ein anderer Stolz, nämlich der sich selber etwas gestellt zuhaben das 'anderst' ist (du weisst schon was ich meine)  ;) Bei mir liess es damals der Kopf einfach nicht zu, ich war schon zusehr in der Mühle man müsse stillen, nochmals so, weniger.....aber ja....

Franzi, oke hat was kämpfen muss man auf beiden Seiten mit den Vorurteilen aber mir gehts da wie dir, ich finde es einfach normal, aber genauso finde ich das auch mit der Flasche. Mein Bruder und ich sind überigens das beste Beispiel das es nicht sein muss, dass ein Stillkind allergietechnisch besser da steht als das Flaschenkind. Kann sein das die Statistik stimmt, aber ich glaube es nicht Uneingeschränkt.

Mir fällt einfach gerade im Moment oft auf, an verschiedenen Stellen, das dieses Gefühl doch verbreitet ist: ich stille, ich bin stolz ich bin die bessere. Und das nervt mich einfach uuuuunglaublich.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 06.09.2011, 22:46
Wg. den Allergien ist das so ne Sache. Es kann ja keiner sagen was wäre gewesen wenn jmd. das Kind länger gestillt hätte. Ob es dann wirklich keine oder weniger Allergien gehabt hätte???

Als ich schwanger war hab ich gedacht "OK 6 - 9 Monate stillen und dann ist auch gut." Grad weil es "wenn von der Mutter aus möglich", das vermeintlich Beste für das Baby ist. Es wurden dann über 1 1/2 Jahre weil es sich so ergeben hat. Da ging es mir aber nicht hauptsächlich darum das Risiko von Allergien oder sonstigen Unverträglichkeiten zu reduzieren, sondern eher drum unserem Kleinen das noch zu geben was er gebraucht hat. Dazu hat auch oft Einschlafstillen gehört (er verweigert(e) Schnuller ja schon immer worüber wir auch froh sind)

Ich denk stolz kann man mal drauf sein, wenn sich das Kind gut entwickelt und z. b. ein gutes Benehmen hat.
So geht es mir zumindest immer. Den ich denk einem Kind eine gute Erziehung mitzugeben ist viel anstrengender, langwieriger und nervenaufreibender als zu stillen ;)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: grün am 06.09.2011, 22:57
Ich finde nicht das es eine Leistung ist lange durchzuhalten oder ähnliches.

Nur viele Mamas die die Flasche geben finden es einfach bequemer, da sie somit mehr "Freiheit" haben früh das Kind abzugeben, da es nicht durch die "Nahrungsaufnahme" an die Mutter gebunden ist.
Finde es nur immer schade wenn es dann heißt "Milch kam keine mehr, deswg. jetzt Flasche".
Dann sollen die Leut doch "zugeben" das sie nicht mehr stillen wollen und ihre "Freiheit" wieder zurückwollen.

Mehr weis ich grad nicht was ich zu sagen sollen / kann / will ;)

Ich schließe mich muepfel mal an.

Stolz ist das falsche Wort und dieses Zurschaustillen der mütterlichen Opferbereitschaft bei manchen Stillmamis nervt mich auch. Allerdings bin ich realtiv empfindlich wenn ich irgendwo lese "ich konnte nicht stillen, ich hatte ja Problem xyz". Den in den allermeisten Fällen heißt das tatsächlich "Ich konnte nicht stillen, weil es mir zu anstrengend/ mühsam war das Problem xyz aufwändig anzugehen."
Wir hatten garantiert keinen einfachen Stillstart. Ich habe über mehrere Monate hinweg mindestens 8mal täglich 20min lang beide Brüste abgepumpt, hatte diverse Milchstaus, eine fette Brustentzündung und einen abartigen Kampf das Kind erst von der Sonde an die Flasche und dann von der Flasche an die Brust zu kriegen.
Viele sagen ich habe einen Knall, weil ich mir den Stress  angetan habe- und im Nachhinein sehe ich auch, dass ich das in erster Linie für mich getan habe- weil ich das Gefühl hatte, dass mein Körper mir wenigstens das Stillenkönnen schuldig ist nachdem ich weder problemlos empfangen, austragen oder entbinden konnte. Muss niemand so machen, ich habe jegliches Verständnis, wenn man einen anderen Weg geht.
Aber: Dann bitte zugeben, dass man bei Stillschwierigkeiten die Segel gestrichen hat (und das finde ich durchaus legitim und glaube nicht, dass es größere Schäden am Kind verursacht) und nicht sagen "Ich konnte ja nicht, wollte aber doch soooo gerne..." und dann noch auf Mitleid hoffen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 06.09.2011, 23:03
Grün der Punkt hat sicher was. Ich kenne nur zwei die nicht stillen konnten, der Rest hier gibt zu das er nicht will  ;) finde ich aber oke so. (das andere, in der Regel wer stillen will kan auch, das lässt sich nicht wegdiskutieren)

Das mit dem Knall was du beschreibst, ist warscheinlich was ich im kleinen hatte und meinte mit: schon zusehr in der Mühle drin sein.

Drück dir fürs Girl alle Daumen  :inlove:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Töfchen am 07.09.2011, 06:51
ich bin eine Flaschenmama und im Nachhinein froh es zu sein.
Antonia wollte partout nicht an die Brust, sie hat im KH eine komplette Nahrungsverweigerung hingelegt (über fast 24 Stunden), sodass ich dann auf Flasche umgestiegen bin. Und Felicitas hat mir gleich die Brustwarzen blutig "gebissen" sodass ich danach echt keine Lust mehr hatte.
Und ja es hat mir Freiheiten beschert, da Eichi auch nachts aufstehen konnte. Gerade auch bei unserem damaligen finanziellen Werdegang (da musste ich arbeiten), wäre es mit Stillen schwierig geworden, denn letztendlich hätte ich abgepumpt, damit Eichi mit der Flasche füttern kann.

Sicher kann man die Neuro darauf schieben, vielleicht hätten sie sie aber auch, wenn ich gestillt hätte, ich weiss es nicht!

Und ich finde schon, dass man vom Umfeld ein schlechtes Gewissen vermittelt bekommt, wenn man nicht stillt. Ich musste mich damals schon oft erklären und vielleicht schieben Flaschenmamas deshalb das "Ich kann nicht" vor.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Svelani am 07.09.2011, 10:21
Stillen ist keine Leistung, sondern etwas Natürliches.

Ich finde, man kann ruhig stolz auf sich sein, wenn man trotz großer Anfangsschwierigkeiten weiter stillt / gestillt hat.
Eine Leistung ist etwas, das man unter schwierigen Umständen vollbringt.

Stillen liegt in der Natur der Frau. Nur ca. 2% aller Frauen können tatsächlich nicht stillen. Somit würde ich es nicht als Leistung bezeichnen oder gar mit dem Begriff "durchhalten" in Verbindung bringen. Wenn man etwas durchhalten muss, dann tut man das ungern.

Egal, ob Flasche oder Brust, es ist doch keine Leistung, sein Kind zu ernähren.   :ka:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 07.09.2011, 17:16
ich muss gestehen: ich bin stolz auf mich  :rotwerd:
besser gesagt: Auf die Zeit wo ich mit Emilia im KH lag, wegen Ihrer Lungengeschichte. Als sie 5 Wochen alt war.
Ich hatte nen dicken Milchstau und selbst da im KH wollte man das ich abstille. usw
Ich habs nicht getan, ich wollte durchhalten und habs geschafft, trotz der wahnsinnigen Schmerzen.
Das macht mich schon irgendwie stolz, das ich mich da und auch jetzt immer wieder gegen alle durchsetze und weiter stille und mich nicht beeinflussen lasse
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Ruby am 07.09.2011, 17:51
Was mich in diesem Fred am meisten beeindruckt hat, war grün.

Zitat
Viele sagen ich habe einen Knall, weil ich mir den Stress  angetan habe- und im Nachhinein sehe ich auch, dass ich das in erster Linie für mich getan habe- weil ich das Gefühl hatte, dass mein Körper mir wenigstens das Stillenkönnen schuldig ist nachdem ich weder problemlos empfangen, austragen oder entbinden konnte.

Ich finde es toll, dass man dann sagen kann "in erster Linie hab ich es für mich getan". Alles was Kinder, Erziehung, Stillen, usw. ... angeht, ist für jeden irgendwie anders und doch für alle gleich. Stillen kennen die meisten, die Kind(er) haben. Jeder erlebt es anders. Für den einen ist es Erfüllung, für den anderen das genaue Gegenteil.

Ich ertappe mich durchaus dabei zu fragen "und für wen soll das gut sein?", wenn die Mutter einfach leidet. Wenn sie sich schwer tut. Wenn sie Schmerzen hat. Wenn es einfach nicht stimmt, Frau aber stillt, weil man ja stillen muss. Weil man durchhalten will. Weil man sich aufopfert. Man wird sich als Mutter oft aufopfern - ohne Frage - aber manchmal frag ich da schon nach "wem nutzt das grad noch was?". Dann kann ich mit so einer Aussage wie von grün absolut umgehen.

Bei Bibi ist es ja ähnlich, oder? Du willst stillen. Hast dir das fest vorgenommen und kämpfst dabei auch gegen dein Umfeld.

Gestillt hab ich nie lange. Langzeitstillen kann ich mir z.B. gar nicht vorstellen. Aber vielleicht wächst man auch hinein? Ich weiß es nicht ... Bei Michi war nach 6 Wochen Schluss, weil er schlichtweg die Brust verweigerte. Bei Lady nach 2 Wochen, weil ich keine Nerven dafür hatte. Stillen, Füttern, Abpumpen - im 3 Std-Rhythmus.  Bei Ben hab ich den 6Wochen-Schub als solches nicht erkannt und mir wurde das mit 3 Kids auch zu viel nachmittags dauerzustillen. Meine Leidensfähigkeit war da also sehr begrenzt. Manchmal frag ich mich heute, ob ich es nicht hätte länger durchhalten müssen. Müssen? Sollen? Können? Und dann sag ich mir, es war ok so, wie es war.

Die eine Fraktion kehrt die Unabhängigkeit heraus und die andere Fraktion, dass sie dem Kind Nähe gibt.

Mir fällt bei solchen Diskussionen übrigens immer wieder ein Satz von Svelani ein, der mir einfach nur gefällt - weil er stimmt. Sinngemäß sagte sie mal "Bei 2 Kindern dachte ich, ich hab das mit dem Schlafen der Kids super hinbekommen. Beim 3. Kind merkte ich, es war nicht mein Verdienst."





Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Littlenightflower am 07.09.2011, 17:51
Es ist denke ich auch die Frage wie man Stolz definiert und was man für Erfahrungen gemacht hat.
Ich bin auch stolz und sehr dankbar für jeden Tag den ich die Kleine stillen kann. Heute dachte ich so bei mir, Wahnsinn das ich schon 8 Wochen geschafft habe
Eben weil ich es anders kenne.
Ich habe beim 1. Kind gut 12 Wochen abgepumpt und auch oft versucht ein brüllendes Kind wieder an die Brust zu bekommen.
Stolz bin ich deshalb nicht auf mich, sondern eher enttäuscht, dass es eben so gelaufen ist.
Gerade auch mit diesem Hintergrund bin ich stolz das ich mein Kind dieses mal ernähren kann.

Wenn jemand Jahre lang vergeblich versucht schwanger zu werden, dann ist er vermutlich auch stolz wenn sein Körper es doch irgendwann schafft. Manche Sachen sind eben für einige selbstverständlich und für andere ganz besonders.
Auf was man stolz ist entscheidet jeder selbst und ich denke wenn sich da jemand getroffen fühlt dann ist er auch ein bisschen selbst schuld. Man muss sich den Schuh ja nicht anziehen.

Stillen geht einfach viel schneller und spart viel Organisation (was nehme ich mit, wo kann ich Wasser erwärmen etc.). Dafür war ich damals wesentlich freier und mein Mann konnte viel mehr helfen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 07.09.2011, 20:11
Vorzüge der Muttermilch: Sie ist bekömmlicher und billiger,
sie brennt nicht an und kocht nicht über, die Verpackung ist hübscher und die Katze kommt nicht dran.



Viele sagen, warum ich noch stille. Mein Umfeld hier, vorallem meine Freunde haben alle mit 4 Monaten zugefüttert und keiner kann mich verstehen
Ich bin ja die ÖKO Tussi deswegen
Aber ich hab gelernt damit um zu gehen, ich hole mir Mutmacher und das ist okay.

Ich würde niemals ne Flaschemama verurteilen, nur die die sagen: Ne ich wollte nicht stillen, weil ich mein Kind auch mal zur Oma bringen will.
Das find ich nicht toll.
Leonie hab ich ja auch nicht lange durchgehalten

Mein Mann sagt oft: Du versuchst bei Emilia gut zu machen, was bei Leonie nicht ging

Kann sein das das so ist, hauptsache ist immer: Das man sich wohl bei dem fühlt was man tut!
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Töfchen am 07.09.2011, 20:58
Bibi das widerspricht sich - Du würdest die verurteilen, die aufhören weil sie das Kind zur Oma bringen wollen und sagst gleichzeitig, Hauptsache sei, dass man sich wohl fühlt. Und was ist mit den Müttern, die sich wohl fühlen, wenn sie das Kind zur Oma bringen?
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 07.09.2011, 21:07
nicht aufhören
sondern wenn sie es garnicht erst versuchen

ich find da ist ein Unterschied oder?

für mich persönlich gehört es dazu das man die erste Zeit eh fürs Baby erstmal alleine da ist und nicht das Baby zur Oma oder so bringt.
Wenn es sein muss na klar, dann ja aber doch nicht um zum Beispiel feiern zu gehen.

Ich fühle mich auch wohl, wenn Emilia mal 2 Stunden bei meiner Mama ist, trotz Stillen. Sowas kann man ja irgendwie vereinbaren. Dafür muss man nicht sagen: Ich stille nicht um freier zu sein.
ich finde man sollte es schon versuchen und ja ich finds schon irgendwie ne Scheiss Aussage wegen sowas nicht zu stillen oder auf zu hören. Das ist doch wohl kein guter Grund oder? Auch wenn man sich damit wohl fühlt!


Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Töfchen am 07.09.2011, 21:28
Bibi, kannst DU Dir vorstellen, dass man arbeiten muss??? Ich musste es und von dem her war ich froh, dass es nicht so funktioniert hat, wie "es sein sollte". Für mich war das Leben kein Wunschkonzert. Ich habe meine Kinder ohne Stillen, ohne Tragetuch usw. groß bekommen. Aber wir konnten unser Haus und unsere Familie dafür behalten.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Littlenightflower am 07.09.2011, 21:39
Also Tragetuch hat jetzt ja nix mit arbeiten zu tun.
Man kann ja auch zu Hause oder eben unterwegs tragen bzw. man muss ein Kind nicht ständig und nicht täglich tragen.
Ich merke einfach das mein Kind das Bedürfnis hat und bin froh das ich es stillen kann.
Mein Sohn war auch kein Tragekind.

Ich denke Bibi meint da auch wirklich nur die Mütter die bewusst sagen: Ich habe keine Lust zu stillen. Anders ist es bequemer und praktischer.

Das ist nämlich auch nicht so leicht zu ertragen wenn es bei einem selbst nicht klappt und jemand anders dann einfach nicht will.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 07.09.2011, 21:39
hast du gelesen was ich geschrieben habe?

zum Feiern!

Arbeiten ist doch wieder was ganz anderes!
Wenn jemand wieder arbeiten muss dann kann man eben nicht stillen oder nicht solange-das ist wieder was ganz anderes

Warum hast du dich da jetzt so angegriffen gefühlt? :rotwerd:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: grün am 07.09.2011, 21:41
Ich glaube, dass Bibi solche Fälle nicht meint, Töfchen.

Wenn es sein muss na klar, dann ja aber doch nicht um zum Beispiel feiern zu gehen.

Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Ernährung unseres Kindes niemanden etwas angeht- weder als Säugling noch später, wenn man nicht fahrlässig mit der Gesundheit des Kindes spielt. Und bei aller Stillliebe- das tun Fläschchenmütter wohl nicht zwingend. (Wir sprechen jetzt nicht von 3er Vanillemilch nach dem 3. Monat ;) )
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 07.09.2011, 21:45
Ich glaube, dass Bibi solche Fälle nicht meint, Töfchen.

Wenn es sein muss na klar, dann ja aber doch nicht um zum Beispiel feiern zu gehen.

Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Ernährung unseres Kindes niemanden etwas angeht- weder als Säugling noch später, wenn man nicht fahrlässig mit der Gesundheit des Kindes spielt. Und bei aller Stillliebe- das tun Fläschchenmütter wohl nicht zwingend. (Wir sprechen jetzt nicht von 3er Vanillemilch nach dem 3. Monat ;) )

das ist richtig

es ist für mich nur immer schwer das zu verstehen und ich hab nicht viel Verständis, aber akzeptiere ist. Das muss jeder für sich entscheiden, genau so wie ich mich entschieden habe bis zum 1. Lebensjahr zu stillen. Das ist dann genau so meine Sache. Nur akzeptiert das hier in meinem Umfeld keiner  :eusa: Naja aber du hast da vollkommen Recht: Was jeder macht ist seine Sache.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 07.09.2011, 22:39
Achja
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 07.09.2011, 23:08

egal, ich lass es
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: grün am 07.09.2011, 23:18
@muepfel/ sancho: ??? :denknach:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 07.09.2011, 23:27
@muepfel/ sancho: ??? :denknach:

Grün ich habe meine Antwort wieder gelöscht.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: grün am 07.09.2011, 23:31
@muepfel/ sancho: ??? :denknach:

Grün ich habe meine Antwort wieder gelöscht.

Aber warum denn? Finde ich schade. Man kann doch auch kontrovers diskutieren- tut ja nicht weh ;)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 07.09.2011, 23:37
grün grübelt ;)
witzig wie solche Themen immer wieder die Gemüter erregen

Definition Stolz: http://de.wikipedia.org/wiki/Stolz

Mir geht grad durch den Kopf, dass man als Mutter auch Stolz auf das Neugeborene / den Säugling sein sollte, der die Brust und das Stillen super annimmt. Angeborener Instint hin oder her die Technik und Geduld müssen die Kleinen auch rauskriegen und im Gegensatz zu den Müttern die zu Beginn Schmerzen haben und sich dann Paras einwerfen und wissen das es im Normalfall nach 2 Wochen erledigt ist mit den Schmerzen, haben die Kleinen das wissen ja noch nicht und sie müssen das Grundbedürfnis Nahrungsaufnahme zum Überleben stillen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 07.09.2011, 23:40
@muepfel/ sancho: ??? :denknach:

Grün ich habe meine Antwort wieder gelöscht.

Aber warum denn? Finde ich schade. Man kann doch auch kontrovers diskutieren- tut ja nicht weh ;)

Weil ich merkte das ich das was ich mir gerade dazu im Kopf rumgeistert nicht in die  richtigen Worte verpackt krieg  ;)  und ich mag mich gerade null im Kreis drehen. Mich stimmt das einfach auch traurig weil ich finde die Mütter sollten endlich mal eher zusammen halten also mit so etwas in zwei Klassen teilen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Littlenightflower am 07.09.2011, 23:43
Ich finde es auch immer sehr schade wenn jemand sein Kind nicht stillt (egal aus welchem Grund), aber es ist seine Sache. Natürlich sind Fläschchen mehr Arbeit, aber man muss sein Kind ja irgendwie ernähren. Ich sehe deshalb da keinen Grund stolz zu sein.

Nur wenn es mit dem Stillen gut klappt und man einige Hindernisse überwindet und es ggf. bei Nr. 1 nicht geklappt hat dann kann man doch stolz sein oder?
Der eigene Stolz wertet doch niemand anders ab.
Ich verstehe da nicht so ganz das Problem.

Ich meine Sancho du hast für das Stillen doch viel auf dich genommen wenn ich mich recht erinnere. Du kannst du ruhig auch ein bisschen stolz sein. Ich finde man ist viel zu selten stolz auf sich. Und ja ich bin auch sehr stolz wie toll mein kleines Mädchen alles macht (auch wenn sie ja im Grunde nur nach Instinkt handelt).
Muepfel wenn du vielleicht schon ein Kind hättest bei dem es eben nicht geklappt hat vielleicht würdest du das dann auch anders sehen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 07.09.2011, 23:49
@sancho: das wirst du nie hinkriegen. dafür sind frauen zu kompliziert und grad beim Thema Kinder(erziehung).
Das fängt beim wieder arbeiten gehen an und hört wohl nie auf bis die Kinder aus dem Haus sind.
Da ist oft hintergründig Unzufriedenheit, Neid, usw. im Spiel. Was offen nicht ausgesprochen wird.
Ist aber wieder ein anderes Thema.

Am besten sein Ding durchziehen und gut ist.
Mir ist es mittlerweile Wurst was andere mit ihren Kids machen. Klar würd ich was sagen wenn ein Kind vernachlässigt werden würden, aber wenn ein Baby mit 6 Monaten schon 3 volle Mahlzeiten bekommt darüber reg ich mich nimmer wirklich auf, verdreh nur noch im Gedanken die Augen und gut ist.
Alles andere ist mir bums. Da kümmer ich mich lieber um meine eigene kleine Familie.

@little: ich hatte ca. 4 - 6 Wochen starke Brustschmerzen beim Stillen und war wöchentlich in der Apo und hab mir Paracetamol geholt. Hab durchgehalten und gut ist.
Freut mich, dass es bei dir nun super klappt und du das Stillen entspannt erleben kannst. Darauf kannst du auch stolz sein, denn ich denk man geht an die Sache evtl. verkrampfter ran wenn man beim ersten Kind früh aufhören musste mit stillen.

Ich glaub sancho geht es eher um die Frauen die daraus immer etwas Besonderes machen.

Wir haben noch nie ein Fläschchen angerührt. Ich wär damit wohl total überfordert und der Aufwand das alles mitzuschleppen, nichts zu vergessen, das Kind "auszuhalten" wenn es dauert bis das Fläschchen fertig ist, davor hab ich Respekt. Da ist die Brust doch praktisch und die stressfreiere Methode.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: betzilein am 08.09.2011, 06:12
Ehrlich gesagt nervt es mich auch immer ein wenig, wenn Flaschenmütter auf Stillmütter mit dem Finger zeigen und umgekehrt  :eusa:

Ich habe für mich entschieden, mich nicht mehr dafür zu rechtfertigen, warum und wieso meine Kinder nur so kurz Muttermilch bekamen. Genauso habe ich damit aufgehört, jedem zu erzählen, wie ich meine Kinder ernähre, sie zum Schlafen bringe usw... Das ist unsre Sache und wir ganz alleine müssen mit den "Folgen" daraus leben.


Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Nilpäd am 08.09.2011, 08:57
So, dann will ich als Flaschenmama mich auch mal zu Wort melden.  :augenroll:

Zunächst möchte ich mal sagen, dass ich es toll finde, wenn Frauen ihre Kinder stillen - egal wie lange. Für mich selber ist stillen aber nichts. Aus persönlichen Gründen, die ich hier in einem öffentlichen Board nicht nennen möchte, "kann" ich das leider nicht. Sollte aber jemand an meinen Gründen interessiert sein, darf er/sie gerne per PN nachfragen - ich beiße auch nicht.  ;)
"Früher" fand ich es übrigens durchaus etwas befremdlich, wenn ich mitbekommen habe, dass über 2-jährge Kinder noch gestillt werden. Ich betone "befremdlich" im Sinne von ungewöhnlich, nicht "schlimm" oder so! Vor ein paar Jahren hat sich meine Sicht darauf aber auch geändert und ich finde es ok bis normal.
Auch empfinde ich es durchaus als Leistung, wenn eine Frau das schafft, denn stillen zehrt schließlich auch ganz schön.

Wo ich mir immer nicht ganz schlüssig bin was ich davon halten soll, ist wenn ich lese oder höre was Frauen alles auf sich nehmen, nur um "auf biegen und brechen" stillen zu können.
Z.B. Müpfel...
ich hatte ca. 4 - 6 Wochen starke Brustschmerzen beim Stillen und war wöchentlich in der Apo und hab mir Paracetamol geholt. Hab durchgehalten und gut ist.
Einerseits toll, dass man das aushalten kann und durchzieht. Andererseits frage ich mich, ob es nicht "gesunder" für Mutter und Kind gewesen wäre, abzustillen. Denn Flaschennahrung kann meiner Meinung nach nicht schädlicher sein, als für solch einen Zeitraum ein Medikament zu nehmen und das - wenn auch in geringen Mengen - an das Kind zu geben. Insbesondere wenn es sich dabei um ein Neugeborenes handelt.
Wie gesagt bin ich mir in solchen Fällen nicht schlüssig, ob da nicht über das Ziel hinaus geschossen wird/wurde.
Das soll jetzt übrigens absolut keine Wertung sein, sondern lediglich eine Überlegung. Auch möchte ich betonen, dass ich Müpfel zwar zitiert habe, aber sie keinesfalls persönlich treffen wollte. Ich kenne mehrere solcher "Fälle" und Müpfel hat mir nur gerade die Möglichkeit eines Zitats geliefert.
Auch weiß ich immer nicht, ob es so gut für die Kinder ist, wenn Mama "um jeden Preis" stillen will, dadurch total gestresst ist und unter Druck steht. Denn das überträgt sich ja auch voll aufs Kind.
Was, wenn ein Kind nicht (mehr) richtig satt wird? Ich habe oft gelesen, "durchhalten, der Körper gewöhnt sich an den gesteigerten Bedarf und produziert in ein paar Tagen mehr Milch". Ok, das ist richtig. Aber was ist in der Zwischenzeit? Muss das Kind dann Hunger schieben, bis Mama nachliefern kann?
Ich möchte nochmal betonen, dass das keine Wertung ist, bzw. sein soll, sondern lediglich Überlegungen!

Was das Thema "Vor- und Nachteile" der jeweiligen Füttermethode angeht, kann ich nur sagen, dass es klar ganz praktisch ist, wenn man die Milch perfekt temperiert nur aus Pulli oder Bluse packen muss. Das ist aber nur der rein praktische Aspekt! Leider ist stillen in der Öffenlichkeit schließlich immer noch zu oft ein Tabu. Ich habe oft genug gesehen, das Frauen entweder schief angeguckt oder sogar gebeten werden, doch bitte woanders ihr Kind zu versorgen. Das ist mir als Flaschenmama noch nie passiert.
Ja, es ist umständlicher Flaschennahrung und Zubehör mitschleppen zu müssen, aber eben im Grunde "nur" eine Frage der Organisation. Das durfte ich ja die letzte Woche verschärft erleben, als Alex im Krankenhaus war. Aber auch das hat reibungslos geklappt, wenn man weiß "wie".

Was den "Stolz" betrifft, denke ich, dass man durchaus stolz auf sich sein darf. Und zwar sowohl, weil man es schafft (lange) zu stillen, als auch weil man es geregelt bekommt, unabhängig von "örtlichen Bedingungen" unterwegs Flaschennahrung zu organisieren.

Das einige Frauen sich nicht mehr darüber auslassen, was und wie sie ihre Kinder ernähren, kann ich ein Stückweit nachvollziehen. Wenn ich jetzt sagen würde, was hier abgeht, bekämen hier sicher auch einige einen Anfall.  ;)
Vielleicht mache ich das später noch, aber jetzt habe ich dazu keine Zeit mehr. Ist schließlich so schon ein halber Roman geworden...  :rotwerd:

Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Svelani am 08.09.2011, 11:53
Wir sollten vielleicht nicht vergessen, dass Stillen einfach Natur ist!
Sind wir heute nicht einfach alle viel zu verwöhnt?
Unser modernes Problem ist doch einfach, dass es überhaupt eine Alternative zum Stillen gibt. Flaschenmilch wurde als "Medizin" erfunden, damit Säuglinge nicht mehr sterben müssen. Ich persönlich finde, dass dies in die falsche Richtung gelaufen ist: Flaschenmilch als Alternative, nicht mehr als Notlösung.
Was bewirkt das evolutionstechnisch? Können Frauen irgendwann gar nicht mehr stillen, wenn sie heute schon stolz drauf sein müssen, ein paar Monate "durchzuhalten"?

Ich finde diese Entwicklung sehr traurig!
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Littlenightflower am 08.09.2011, 12:47
Da hast du vollkommen recht, aber so ist sie nun mal unsere schöne neue Welt.

Vielleicht ist es irgendwann auch bequemer die Kinder nicht mehr selbst zu bekommen, sondern sie in einer Art Brutkasten auszubrüten. Absolute Freiheit dann eben.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Ruby am 08.09.2011, 13:25
Naja, aber man hat heute halt die Wahl. Find daran nichts schlecht oder verwerflich. Und wenn man unser Essen anschaut, ist leider nach dem Stillen wohl nicht mehr viel wirklich natürlich.

Ich finde es übrigens schade, dass man sich bei dem Thema, auf die eine oder andere Seite stellen muss. Entweder bin ich pro Stillen oder pro Flasche. Da stehen und sagen "ich find beides ok, mach selber ...." ist fast nicht möglich. Das nimmt uns viel mehr, als sich absolut und vollkommen pro oder contra stellen.

Als Leistung finde ich stillen nicht wirklich. Auch Flasche geben nicht. Es gehört eben dazu. Wickeln empfinden wir ja auch nicht als Leistung. Oder Kind trösten. Wobei man schon stolz sein kann, wenn man das durchhält, was man sich selbst als Ziel setzt und wofür man steht. Aber da hat eben jeder seine Prios woanders. Was erstmal NICHTS mit "gute Mutter" / "schlechte Mutter" zu tun hat.

Was ich übrigens "schlimmer" finde, wenn man nach der Stillzeit / Flaschenzeit pappsüsses und ungeseundes Zeugs in die Kinder stopft.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Muepfel am 08.09.2011, 14:05
@päd: ich wusste das es vorbeigeht mit den Schmerzen und ich hatte sonst ja keine Probleme das ich keine Milch oder so gehabt hätte. Ich hatte eher immer zu viel Milch.
Wobei jeder ja eine andere Schmerz- und Leidensgrenze hat.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: sancho am 08.09.2011, 14:11
Ruby, aber genau um dies gings mir ja. Mir geht das 'zwei Lager' dermassen auf den Senkel!

Littel, oke man darf von mir aus stolz auf sich selber sein, aber muss man das dann immer bei jeder Gelgenheit erwähnen? Vorallem vielleicht gerade auch bei Frauen die aus  welchen Gründen auch immer nicht mehr stillen? Auch wens allenfalls nur an keiner Hilfe und falschen Infos liegt?
Ja unsere Stillgeschichte war am Anfang auch nicht super und gerde hatten wir auch eine sehr schwierige Zeit, aber ich habe nicht das Gefühl das ich jetzt was geleistet habe, echt nicht, es ist einfach. Ich habe anders wo ich stolz auf mich bin, und klar kann ich das auch mal sagen, aber ich bin ja für mich stolz und nicht für andere.

Klar bin ich auch eher Still-befürwortet und wen sich wer mit Fragen an mich wendet gebe ich Antworten sofern ich das kann (hoffe ich kann das bald richtig), aber ich versuche nicht zu werten wen es jemand nicht macht.

Jede Mutter macht Fehler und darf das auch, soll man sogar. Auch ist der Job Mutter schon schwer genug, braucht es dann wirklich in den eigenen Reihen noch solche 'Wertungen'?
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: grün am 08.09.2011, 14:54
Ich finde es in meinem Umfeld (ob jetzt real oder virtuell) momentan gar nicht so dramatisch mit den zwei Lagern. Ich finde das ist auch immer eine Frage wie man sich darauf einlässt bzw wie man entsprechende Kommentare versteht/ liest. Klar, es wird von beiden Seiten diskutiert und auch mal gestichelt- aber damit kann ich gut leben. Vielleicht weil ich selber gelernt habe da keine Philosophie mehr daraus zu machen.
Nicht falsch verstehen- nach wie vor stehe ich voll hinter dem Stillen, für mich kommt auch bei dem Babyschwesterchen erstmal keine andere Ernährung in Frage (aber ich weiß, dass die Realität durchaus anders aussehen kann). Und so wirklich von Herzen kann ich auch die Argumente pro Fläschchen nicht nachvollziehen, wenn keine Not (Arbeit oder Krankheit oder ähnliches) besteht, da fürmich die Vorteile des Stillens immer überwiegen. Aber ich bin viel zu wenig die "perfekte Mama" um mir die Freiheit nehmen zu können andere für ihre Entscheidung nicht zu stillen zu kritisieren.
So wie ich nicht verstehen kann wie man aus eigenem Willen dem Stillen keine Chance gibt, gibt es sicher genug hier und im realen Leben die unseren Umgang mit Schlaf, Essen, Fernsehen, Süßigkeiten, Fremdbetreuung... nicht nachvollziehen können. Darüber diskutiere ich gerne auf sachlicher Ebene- auch mal kontrovers und hitziger, aber wirklich reinquatschen möchte ich mir da auch nicht lassen.

LG, (eine über die Zeit gemäßigtere) grün

@Nilpäd: Zur Erhöhung der Milchmenge lässt man das Kind nicht hungern. Man legt es einfach in größerer Frequenz an- immer dann, wenn es trinken möchte. Nach dem Schub erhöhen sich die Abstände dann auch wieder, wenn sich die Milchmenge eingependelt hat. Für die Mama evtl nervig, für das Kind aber kein Problem.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: betzilein am 08.09.2011, 16:49
Da hast du vollkommen recht, aber so ist sie nun mal unsere schöne neue Welt.

Vielleicht ist es irgendwann auch bequemer die Kinder nicht mehr selbst zu bekommen, sondern sie in einer Art Brutkasten auszubrüten. Absolute Freiheit dann eben.

du warst doch auch mal Flaschenmama...
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Svelani am 08.09.2011, 16:59
Da hast du vollkommen recht, aber so ist sie nun mal unsere schöne neue Welt.

Vielleicht ist es irgendwann auch bequemer die Kinder nicht mehr selbst zu bekommen, sondern sie in einer Art Brutkasten auszubrüten. Absolute Freiheit dann eben.

du warst doch auch mal Flaschenmama...

???
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Ruby am 08.09.2011, 17:09
Da hast du vollkommen recht, aber so ist sie nun mal unsere schöne neue Welt.

Vielleicht ist es irgendwann auch bequemer die Kinder nicht mehr selbst zu bekommen, sondern sie in einer Art Brutkasten auszubrüten. Absolute Freiheit dann eben.

du warst doch auch mal Flaschenmama...

???


Naja, sie müsste die Seite der Flaschenmütter doch verstehen ;)



Das meine ich: Warum muss man sich immer auf eine Seite stellen? Warum kann man nicht beide Seiten verstehen und vor allem auch machen lassen.

Wobei ich finde, dass die Diskussionen da durchaus nicht mehr ganz so hohe Wellen schlagen, wie sie es mal taten. Stimmt, grün!
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Bibi am 08.09.2011, 18:16
aber es hat ja eigentlich keiner gesagt, das Flaschenmütter schlechtere Mütter sind  ;)
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: betzilein am 08.09.2011, 18:47
Es geht mir nicht um das verstehen. ich finde so eine aussage einfach unqualifiziert. da werden Äpfel mit Birnen.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Ruby am 08.09.2011, 19:06
Inwiefern unqualifiziert?
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Svelani am 08.09.2011, 19:48
Es geht mir nicht um das verstehen. ich finde so eine aussage einfach unqualifiziert. da werden Äpfel mit Birnen.

Little hat ja lediglich meine Aussage weitergesponnen, was das alles in Bezug auf die Evolution zu bedeuten hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das als bare Münze nehmen soll.  :augenroll:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: betzilein am 08.09.2011, 21:03
Früher wurden aber auch nicht alle Kinder gestillt nur weil es kein Milchpulver gab.
da wurde dann direkt Kuhmilch, Ziegenmilch... gegeben. meine Mutter wurde so vor 60 Jahren groß gezogen.
nur gab es damals keine so große Diskussionsplattform wie heute.

ich finde es klasse, wenn Frauen stillen. Ich hätte es selbst gerne länger gemacht.
ich fühle mich als Flaschenmama in der Forenwelt aber oft in eine ecke gedrängt.
manchmal könnte man denken, Flaschenmamas vergiften ihre Kinder, wenn ich schon Kunstmilch lese.
In welchem lebensmittel wird heute noch auf Kunst verzichtet?

Es gibt viele Dinge, die Kindern einen tatsächlichen schaden zuführen können, u.a. Zigarettenqualm.
Flaschenmilch tut es sicher nicht.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: Littlenightflower am 08.09.2011, 21:52
Da hast du vollkommen recht, aber so ist sie nun mal unsere schöne neue Welt.

Vielleicht ist es irgendwann auch bequemer die Kinder nicht mehr selbst zu bekommen, sondern sie in einer Art Brutkasten auszubrüten. Absolute Freiheit dann eben.

du warst doch auch mal Flaschenmama...

Ich habe das Svelanis Posting bezogen.
Ich finde es auch sehr schade wenn man heute den einfachen Weg geht und aus bestimmten und in meinen Augen unwichtigen Gründen (mehr Freiheit, Bequemlichkeit etc.) einfach nicht stillen will.
Da liegt es doch nahe das man vielleicht auch irgendwann das Kind nicht mehr austragen will. Ich meine das ist auch beschwerlich und nimmt den Körper ganz schön mit.

Ich war auch eine Flaschenmama (3 Monate mit Abpumpen und dann nur mit Ersatzmilch), aber ich war das nicht aus Bequemlichkeit. Im Gegenteil mein Alltag bestand nur aus dem Pumpen, Sterilisieren und Füttern. Nach 3 Monaten gings einfach nicht mehr. Da war ich echt am Ende.

Ich verurteile niemand der die Flasche gibt. Ich finde es nur wie gesagt sehr schade wenn man ohne richtigen Grund die Flasche wählt.
Ich kann beides gut vergleichen und das Stillen und Tragen ist einfach ein ganz anderes und sehr inniges Erlebnis.
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: franzidunkel am 08.09.2011, 22:16
Die Diskussionen sind ruhiger, weil ich nicht mehr viel mitmische.  :breitgrins:

@betzilein:
wie würdest du die Milch dann bezeichnen, wenn dich der Begriff Kunstmilch angreift?
Mit Milch hat das Ganze nicht mehr viel zu tun...

Dass in unserem Essen viel zu viel künstliches Zeug drin ist, finde ich auch erschreckend. Aber man hat durchaus in vielen Fällen noch eine Wahl!
Und zwischen künstlicher Zusammenstellung der Milch und akuter Gesundheitsgefahr liegen auch noch ein paar Welten.  ;)

Kuhmilch ist für Kuhbabys, Schafmilch für Schafbabys und unsere Muttermilch für Menschenbabys. Alles artfremde (und getrocknete, gemischte, aufbereitete, sterilisierte, vitaminisierte...) ist einfach nicht ideal und immer mit Nachteilen verbunden. (Welche nicht immer offensichtlich sind, aber unsere Nahrung hat sogar Einfluss auf unsere Gene)
Und das hat NICHTS damit zu tun, die Mütter in "gut" und "schlecht" einzuteilen. Ich finde nur, dass das bei der Entscheidung oft einfach nur übersehen wird. Auch wenn es heißt "Warum tut die Mutter sich das alles an mit der Stillerei, obwohl sie doch jede Menge Schmerzen und Probleme hat" Das ist nicht nur Selbstzweck, das Kind hat tatsächlich etwas davon!
 
Wir sollten vielleicht nicht vergessen, dass Stillen einfach Natur ist!
Sind wir heute nicht einfach alle viel zu verwöhnt?
Unser modernes Problem ist doch einfach, dass es überhaupt eine Alternative zum Stillen gibt. Flaschenmilch wurde als "Medizin" erfunden, damit Säuglinge nicht mehr sterben müssen. Ich persönlich finde, dass dies in die falsche Richtung gelaufen ist: Flaschenmilch als Alternative, nicht mehr als Notlösung.
Was bewirkt das evolutionstechnisch? Können Frauen irgendwann gar nicht mehr stillen, wenn sie heute schon stolz drauf sein müssen, ein paar Monate "durchzuhalten"?

Ich finde diese Entwicklung sehr traurig!

Das hast du schön geschrieben!  :inlove:
Titel: Re: Die Sache mit dem Stillen
Beitrag von: kathi am 08.09.2011, 22:36
@Franzi  :breitgrins: